Wie tritt man in Fußstapfen, die so groß sind wie Dinosaurierfüße? Diese Frage stellten sie sich nicht nur vor fünf Jahren, als Tom Brady seine New England Patriots verließ. Auch bei den Green Bay Packers war die Fragestellung angemessen, nachdem Franchise-Legende Aaron Rodgers seinen Abschied verkündet und sich den New York Jets angeschlossen hat (wo er leider verletzungsbedingt für die Saison ausfiel...).
Der Rebuild musste her bei den Cheeseheads, ein erneuter Super-Bowl-Triumph wie mit A-Rod 2010 rückte in weite Ferne. Mit Jordan Love vertraute man einem jungen, aufstrebenden Quarterback das große Erbe an. Und siehe da - Love lieferte ab! Zwar nicht gleich zu Beginn. Doch im Laufe der Regular Season und erst recht in den Playoffs zeigte der 25-Jährige, wie viel Potential in ihm steckt.
Die Packers zogen als jüngstes Team der Historie in die Playoffs ein und lieferten dort gegen die hoch eingeschätzten Dallas Cowboys ein fantastisches Spiel ab. In der Divisional Round hatte man die San Francisco 49ers am Rande der Niederlage. Nur ein offensiver Kraftakt führte für den späteren Super-Bowl-Teilnehmer die Wende her. Die Packers schieden erhobenen Hauptes aus den Playoffs aus.
Love sorgt für Furore
Und Jordan Love sammelte wichtige Erfahrungspunkte. Es war seine erste Saison als Starting Quarterback. Und mit seiner Leistung begeisterte er nicht nur das Front Office der Organisation, sondern auch seinen eigenen Backup. Sean Clifford sollte eigentlich auf den Startplatz von Love schielen, stattdessen freut er sich aber immens über die starken Leistungen seines Konkurrenten.
"Es war großartig, ihm zuzusehen", sagte Clifford der CBS, "man hat es schon in den OTAs und im Trainingslager gesehen, als er spektakuläre Plays gemacht hat. Man denkt sich: 'Wenn dieser Kerl aufdreht, dann wird er für Furore sorgen." Vor allem vor dem Hintergrund, dass es Loves Debütsaison mit so viel Verantwortung war, zollt ihm Respekt ab: "Man darf nicht vergessen, dass es sein erstes Jahr als Stammspieler ist, also musste man ihm ein wenig Zeit geben. Wir wussten alle, dass er in dem Moment, in dem er loslegt, für Furore sorgen würde."
Mit einer Completion Percentage von 64,2 Prozent für über 4.000 Yards trug Love sein Team durch die Regular Season, in den zwei Playoffspielen legte er mit 67,3 Prozent sogar einen noch besseren Wert auf. Für Clifford ist Love schon jetzt "wohl einer der besten Quarterbacks in der Liga."
Clifford ist jederzeit zur Stelle
Daran sieht er sich selbst nicht ganz unbeteiligt. So verrät er, wie er sich einbringt, um Love besser zu machen: "Ich habe einfach ein offenes Ohr für ihn, egal was er braucht. Ich habe mich mit Jordan getroffen, um zusätzliche Videos zu studieren, unsere Konzepte durchzusprechen, die Entwicklung zu besprechen, was auch immer. Einfach immer da sein, die bestmögliche Unterstützung sein."
Zudem will sich Clifford auch stetig verbessern, nicht nur, um im Fall der Fälle bereit zu sein, sondern auch, um als Backup Druck auf Love zu machen. "Wenn ich bereit bin, spornt das auch ihn an, besser und besser zu werden. Es ist ein supergesunder Wettbewerb, eine supergesunde Beziehung", fasst Clifford die Teamarbeit auf der Quarterback-Position bei den Green Bay Packers zusammen.