NFL Honors 2023: Diese Spieler wurden ausgezeichnet
Bevor die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers im Allegiant Stadium in Las Vegas im Super Bowl LVIII den Meister ausspielen, bat die NFL am Donnerstag im Resorts World Theatre in Las Vegas zu den NFL Honors. Bei der Award-Show der NFL wurden die besten Spieler der Saison in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.
Im Fokus steht natürlich der MVP, der "Most Valuable Player". Seit 1961 gibt es die prestigeträchtige Auszeichnung bereits, gewählt wird der MVP von 50 Mitgliedern der Associated Press, die nach dem letzten Spieltag der Regular Season ihre Stimmen abgeben. Doch auch in andere Kategorien wurden Spieler für ihre Leistungen in der Regular Season ausgezeichnet.
Baltimore Ravens-Quarterback Lamar Jackson sicherte sich seine zweite MVP-Auszeichnung, nachdem er sie bereits 2019 gewonnen hatte.
DAZN News wirft einen Blick darauf, wer in den wichtigsten Kategorien bei den NFL Honors 2023 welchen Award warum erhalten hat.
NFL MVP: Lamar Jackson (QB), Baltimore Ravens
Bei der größten Einzelauszeichnung der NFL gab es keine Überraschung: Jackson wurde zum MVP gewählt, der Ravens-Quarterback galt in den vergangenen Wochen auch als klarer Favorit.
Jackson führte die Baltimore Ravens zur besten Bilanz der NFL (13 Siege, 4 Niederlagen). Mit insgesamt 3.678 Passing Yards und 821 Rushing Yards ist er weiterhin der beste Dual Threat der NFL. Er ist der einzige Spieler, der mehrfach über 3.000 Passing- und 800 Rushing-Yards erzielt hat und in beiden Saisons, in denen er dieses Kunststück vollbracht hat (2019-20 und 2023-24), zum MVP gewählt wurde.
Jackson überholte San Francisco 49ers-Quarterback Brock Purdy als MVP-Favorit an Weihnachten, als er Baltimore im direkten Duell im Topspiel NFC vs. AFC zu einem 33:19-Sieg in San Francisco führte. Eine Woche später beeindruckte Jackson beim 56:19-Sieg gegen die Miami Dolphins, als er ein perfektes Passer Rating (158,3) erzielte und fünf Touchdown-Pässe warf. Hier sicherte sich Jackson sicherlich die MVP-Wahl durch zwei starke Leistungen zu seinen Gunsten.
Jackson ist der elfte Spieler in der Geschichte der NFL, der die MVP-Auszeichnung zum zweiten Mal erhalten hat. Er verpasste Historisches knapp, denn er erhielt 49 von 50 MVP-Stimmen. Eine Stimme fehlte, um zum ersten Spieler überhaupt zu werden, der zweimal einstimmig zum MVP gewählt wird. 2019 gewann Jackson die Wahl einstimmig.
Dallas Cowboys-Quarterback Dak Prescott (152) wurde Zweiter, San Francisco 49ers-Running Back Christian McCaffrey (147) Dritter, 49ers-Quarterback Brock Purdy wurde mit 97 Punkten Vierter und Bills-Quarterback Josh Allen, der die die einzige weitere MVP-Stimme erhielt, wurde mit 80 Punkten Fünfter.
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Offensive Player of the Year: Christian McCaffrey (RB), San Francisco 49ers
In seiner ersten vollen Saison bei den Niners lieferte McCaffrey eine der produktivsten Spielzeiten in der Geschichte der Franchise und der Liga ab - ging im MVP-Rennen aber trotzdem leer aus, obwohl er es verdient gehabt hätte. In 16 Spielen führte er die NFL bei Scrimmage-Yards pro Spiel (126,4), Touchdowns (21, gleich viele wie Raheem Mostert), Rushing-Yards (1.459), First Downs (114) und 10-plus-Yard-Läufen (44) an.
Diese Zahlen verdeutlichen, warum um McCaffrey in den Pro Bowl und in die erste Mannschaft der AP All Pro zu berufen. Er trug sich zudem in die NFL-Rekordbücher ein. McCaffrey kommt mittlerweile auf 15 Spiele, in dem er einen Rushing- und Receiving-Touchdown im selben Spiel erzielte - zusammen mit Marshall Faulk hält er in der Ligageschichte hier den Bestwert. CMC wurde zudem der dritte Spieler in der NFL-Geschichte, der in einer Saison mehr als 2.000 Scrimmage-Yards für zwei verschiedene Franchises erzielte.
McCaffrey hätte auch den MVP verdient gehabt, traditionell gewinnen diesen Award seit vielen Jahren aber Quarterbacks. CMC muss sich mit dem Award für den Offensive Player of the Year trösten, er setzte sich in dieser Kategorie dabei gegen Tyreek Hill (Miami Dolphins) und CeeDee Lamb (Dallas Cowboys) durch.
Offensive Rookie of the Year: C.J. Stroud (QB), Houston Texans
Stroud verdiente sich diese Auszeichnung durch die zahllosen Rookie-Rekorde, die er entweder brach oder aufstellte. Der ehemalige Ohio State-Star führte die Texans zu ihrem ersten Divisionssieg seit 2019 und war der erste Quarterback, der seit 1967 als einer der ersten beiden Picks des Drafts gewählt wurde und in seiner Rookie-Saison ein Playoff-Spiel gewann. Dieser Sieg machte ihn auch zum jüngsten Gewinner eines Playoff-Spiels, er überholte damit Michael Vick.
Stroud stellte den Rekord für die meisten Passversuche ohne Interception zu Beginn seiner Karriere auf (191). Diesen Schwung nahm er mit und führte die Liga auch beim Verhältnis von Touchdowns zu Interceptions (23:5) an.
Er beendete die reguläre Saison mit 4.108 Passing Yards - die drittmeisten für einen Rookie in der NFL-Geschichte hinter Andrew Luck (4.374 im Jahr 2012) und Justin Herbert (4.336 im Jahr 2020). Seine höchste Passquote erreichte er in Woche 9 gegen die Tampa Bay Buccaneers, als er für 470 Yards warf, die meisten eines Rookies überhaupt.
Defensive Player of the Year: Myles Garrett (DE), Cleveland Browns
Nachdem sich Myles Garrett mit regelmäßig starken Leistungen mehrere Jahre lang um diese Auszeichnung beworben hatte, schaffte Garrett endlich den Sprung und wurde zum ersten Mal als NFL Defensive Player of the Year ausgezeichnet.
Mit 14 Sacks belegte er zwar nur den siebten Platz in dieser Kategorie, aber Garrett führte auch die beste Verteidigung der NFL in der regulären Saison an. Die Browns führten die Liga unter anderem bei der defensiven Effizienz, den zugelassenen Yards pro Spiel (267) und der Three-and-Out-Rate (32,9 %) an. Garrett belegte außerdem den zweiten Platz bei der Pass Rush Win Rate (30,5 %), obwohl er die dritthöchste Double-Team-Rate (28,8 %) hatte. Die Browns gewannen gegen Ende des Jahres viermal in Folge, was mit dem Playoff-Sieg gegen die Jets am 28. Dezember seinen Höhepunkt fand. Während dieser Zeit hatte Garrett 35 Pass-Rush-Erfolge; nur ein anderer Edge Rusher hatte mehr als 20 (T.J. Watt aus Pittsburgh hatte 26).
Coach of the Year: Kevin Stefanski, Cleveland Browns
Die Browns haben es seit 1999 nur dreimal in die Playoffs geschafft. In zwei dieser Fälle war Stefanski der Head Coach, und in beiden Fällen wurde er zum Trainer des Jahres gewählt.
Stefanski führte Cleveland durch eine turbulente Saison zu einer Bilanz von 11:6. Die Browns mussten in der Saison zahlreiche Verletzungen von Schlüsselspielern hinnehmen, darunter Quarterback Deshaun Watson (Schulter) und Running Back Nick Chubb (Knie), die Season-Ending-Injuries erlitten. Trotzdem schafften es die Browns am Ende überraschend in die Postseason.
Cleveland war außerdem das erste Team seit 1987, das in einer Saison fünf verschiedene Quarterbacks einsetzte. Dennoch stellten die Browns einen Franchise-Rekord auf, indem sie fünfmal in den letzten zwei Minuten der regulären Spielzeit den siegbringenden Score erzielten.
Comeback Player of the Year: Joe Flacco (QB), Cleveland Browns
Ein Grund für die starke Saison der Browns samt überraschender Playoff-Teilnahme trotz Verletzungen war Joe Flacco. Flacco besaß während der Offseason, der Preseason und der Hälfte der regulären Saison keinen Vertrag bei keiner Mannschaft. Doch nach der Schulterverletzung von Watson bekam der 39-jährige ehemalige Super Bowl-MVP endlich seine Chance - und nutze diese eindrucksvoll.
Flacco unterschrieb am 20. November in Cleveland. Zwei Wochen später kam er zu seinem ersten Einsatz bei den Browns und wurde zum ersten Quarterback in der Geschichte der NFL, der in seinen ersten fünf Spielen mit einem neuen Team für mehr als 250 Yards und mehrere Touchdowns warf. In diesen fünf Spielen führte Flacco die NFL mit 1.616 Passing Yards an.
Mit Flacco als Quarterback gewann Cleveland vier Spiele in Folge und erreichte erstmals seit 2020 wieder die Playoffs. Dass der anfänglich vertragslose Flacco zum Comeback Player of the Year wurde, war wohl die folgerichtige Auszeichnung bei den NFL Honors 2023.
NFL Honors: Die Sieger der NFL Awards 2023:
Most Valuable Player: Lamar Jackson, Quarterback, Baltimore Ravens
Offensive Player of the Year: Christian McCaffrey, Running Back, San Francisco 49ers
Defensive Player of the Year: Myles Garrett, Defensive End, Cleveland Browns
Offensive Rookie of the Year: C.J. Stroud, Quarterback, Houston Texans
Defensive Rookie of the Year: Will Anderson Jr., Defensive End, Houston Texans
Coach of the Year: Kevin Stefanski, Cleveland Browns
Comeback Player of the Year: Joe Flacco, Quarterback, Cleveland Browns
Walter Payton Man of the Year (Award für soziale Verdienste): Cameron Heyward, Defensive Tackle, Pittsburgh Steelers
Super Bowl im TV und LIVE-STREAM sehen: Alle Informationen
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