Während die General Manager und Head Coaches in der NFL derzeit an den Kadern für die kommende Saison basteln, kümmern sich die 32 Owner der einzelnen Franchises um das große Ganze. Beim Jahrestreffen in Orlando/Florida stimmen die Besitzer über Regeländerungen und organisatorische Dinge ab.
Auf dem Tagesordnungspunkt am Montag stand unter anderem die Frage, ob das umstrittene Hip-Drop-Tackle künftig verboten wird. Das Ergebnis: Die Aktion ist ab sofort illegal und wird bestraft. Die Owner folgten damit einer Empfehlung der Wettbewerbskommission der NFL.
Konkret geht es dem neuen Passus im Regelwerk zufolge um diese Aktion: "Es ist ein Foul, wenn ein Spieler die folgende Technik anwendet, um einen Runner zu Boden zu bringen:
(a) er packt den Runner mit beiden Händen oder umschlingt ihn mit beiden Armen; und
(b) er entlastet sich durch Drehen und Absenken der Hüfte und/oder des Unterkörpers und landet dabei auf dem Bein/den Beinen des Runners am oder unterhalb des Knies und klemmt diese ein."
Dieses Hip-Drop-Tackle hatte in der Vergangenheit mehrfach zu schwerwiegenden Verletzungen geführt. Rich McKay, Vorsitzender des Wettbewerbskomitees, erklärte jedoch, nicht das gesamte Tackling werde verboten, sondern nur "die Schwenktechnik, die aber ohnehin nicht oft angewendet wird".
Deutliche Kritik der Spieler
Allerdings gab es aufseiten der - vorrangig defensiven - Spieler Widerstand gegen die neue Regel. Die Spielergewerkschaft NFLPA befürchtet, dass die Auslegung nur Verwirrung stifte. NFL-Legende J.J. Watt, einst selbst Defensivspieler, schrieb bei "X": "Last uns vorspulen und gleich zum Flag Football gehen." Andere aktive Spieler stimmten zu.
NFL-Vizepräsident Jeff Miller erklärte, es habe in der vergangenen Saison 230 derartige Tacklings gegeben, 15 Spieler hätten sich dabei verletzt.
Das Hip-Drop-Tackling war jedoch nicht die einzige Regeländerung, die die 32 Owner am Montag beschlossen. Außerdem wurde festgelegt, dass Teams künftig eine dritte Challenge pro Spiel bekommen, sofern bereits eine der ersten beiden erfolgreich war. Bislang mussten beide Challenges erfolgreich sein, um eine dritte zu erhalten.
Noch keine Abstimmung fand über die neue Kickoff-Regel statt, die die Wettbewerbskommission erarbeitet hatte.