Der Franchise Tag: das zweischneidige Schwert der NFL. Kaum einmal wird dieses für die Teams eigentlich praktische strategische Mittel in der Kaderplanung genutzt, ohne dass es für Aufsehen sorgt. Schließlich ist er nur das letzte Mittel einer Franchise, um einen Spieler zum Bleiben zu zwingen. Wenn der aber nicht einverstanden ist und in den Holdout geht, schaut die Franchise dumm aus der Wäsche. Schließlich geht es im Millionenbusiness NFL schlicht um Kohle, und nicht um Treuebekundungen oder Vertragserfüllung. Am längeren Hebel sitzt in der Regel der Spieler.
Wird der Franchise Tag somit für die Organisationen der Liga sogar zum stumpfen Schwert? Dass das nicht immer der Fall sein muss, zeigt ein Fall bei den Cincinnati Bengals, wo Tee Higgins mit gutem Beispiel vorangeht. Der Star-Receiver konnte sich mit den Bengals nicht auf einen neuen Vertrag einigen, erhielt den Franchise Tag, bat aber um einen Trade, um mehr Geld und mehr Wertschätzung zu gewinnen.
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Nun aber folgt die Rolle rückwärts. Higgins akzeptiert die von seinem Front Office gezogene Vertragsverlängerung zu festgelegten Konditionen und bleibt in Cincinnati, wo er seinen ersten Super Bowl gewinnen will. Dafür trat er nun pünktlich zum Trainings Camp an - und erklärte auf der Homepage der Bengals seine Entscheidung, beim Team zu bleiben.
"Ich hatte Zeit zum Nachdenken und Überlegen. Ich hatte lange Gespräche mit meinem Agenten", führt Higgins aus, "ich habe viel hin und her überlegt, was ich tun will. Ich habe einfach die Entscheidung getroffen, den Franchise Tag zu unterschreiben."
Sein neues, nicht frei verhandeltes Arbeitspapier bringt Higgins 21,8 Millionen Dollar ein, allesamt garantiert. "Ich bin mit nichts aufgewachsen", blickt der Passempfänger angesichts der Summe zurück, "das ist immer noch Geld, das mein Leben verändert. Wenn ich mir anschaue, wo ich herkomme und womit ich aufgewachsen bin, wie ich von Haus zu Haus gezogen bin. Das kann mein Leben für immer verändern, so sehe ich das."
Nun also soll der Fokus wieder auf dem Sport, dem Training und dem Erreichen der gemeinsamen Ziele liegen. Und die sind hoch: "Am Ende des Tages wollte ich einfach nur hierher kommen und versuchen, den Super Bowl zu gewinnen. Ich bin glücklich mit der Entscheidung, die ich getroffen habe. Ich bin hier für die Bengals für die Saison 2024. Ich bin bereit, es zu tun und mit meinen Jungs zu arbeiten."
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