Der Kaufrausch von Saudi-Arabien geht auch an deutschen Fußballprofis nicht vorbei. Mit Robert Bauer (28, 89 Bundesligaspiele für Ingolstadt, Bremen und Nürnberg) steht zwar nur ein Deutscher in Fernost unter Vertrag, der Verteidiger spielt seit dieser Spielzeit für Al-Tai. Mit Mats Hummels bestätigt ein prominenter Bundesligaspieler aber zumindest indirekt, dass es auch für ihn eine Anfrage gegeben hat.
Im Podcast Copa-TS von ZDF-Gesicht Tommi Schmitt ordnet Hummels die vielen Wechsel in die Saudi Pro League zunächst ein und sagt auf die Frage, ob es auch für ihn die Möglichkeit gab, nach Fernost zu wechseln: "Es gibt Spieler, die es sehr lancieren, wenn sie Angebote haben, um ihren Marktwert in die Höhe zu treiben. Ich hatte da nie das Gefühl, das machen zu müssen und dabei belasse ich es auch." Anschließend schiebt er mit einem Schmunzeln aber hinterher: "Anscheinend spielen die auch mit Innenverteidigern dort."
"Das ist kein klares Nein", begegnet Schmitt dem Interpretationsspielraum, den Hummels mit seiner Aussage lässt. Statt nach Saudi-Arabien zu wechseln, hat Hummels seinen Vertrag bei Borussia Dortmund um ein Jahr verlängert, bis 2024 steht der Weltmeister von 2014 jetzt noch beim BVB unter Vertrag. Dass viele Profis sich gegen die sportlichen Ambitionen und für das große Geld entscheiden, kann der 34-Jährige nicht immer nachvollziehen.
"Es gab in diesem Sommer zumindest mal eine Handvoll Wechsel, bei denen ich mir gedacht habe: Vielleicht wäre die sportliche Ambition doch das, was du an Nummer eins stellen solltest, weil das andere hast du eh schon genug", so Hummels. Gleichzeitig bleibt er aber auch diplomatisch und spricht davon, dass jeder Spieler seine eigenen Entscheidungen treffen müsse.
Die Entscheidung, nach Saudi-Arabien zu wechseln, haben unlängst Superstars wie Neymar, Karim Benzema oder Sadio Mane getroffen. Sie alle und einige mehr im besten Fußballalter, laufen seit diesem Sommer für die vom Staatsfonds PIF geförderten Klubs wie Al-Nassr oder Al-Ahli in der Saudi Pro League auf.