Zur Bundesliga-Saison 2023/24 - der 61. seit Bestehen - gibt es einige Neuerungen im Regelwerk. Denn das International Football Association Board (IFAB) hat mehrere Regeländerungen beschlossen. Alle Anpassungen gelten bereits seit dem 1. Juli 2023 und damit auch zum Start der neuen Bundesliga-Spielzeit, die am Freitag, dem 18. August 2023, mit dem Eröffnungsspiel Werder Bremen gegen FC Bayern München beginnen wird. Der Deutsche Fußball Bund (DFB) hat die Regeländerungen auch schon offiziell kommuniziert.
DAZN News stellt die wichtigsten Regeländerungen vor:
Nachspielzeit, Notbremse und Elfmeterschießen: Das neue DFB-Regelwerk der Bundesliga im Überblick
Regel 3 - Spieler: Erzielen eines Tores mit einer zusätzlichen Person auf dem Spielfeld
Diese Regel bezieht sich auf Auswechselspieler, die beispielsweise in Antizipation eines erzielten Tores ihres Teams auf dem Rasen stehen - ohne, dass der Ball bereits die Linie überquert hat. Laut bisherigem Regelwerk ist das Tor dann eigentlich nicht gültig, sofern der Schiedsrichter die sich zu Unrecht auf dem Spielfeld befindenden Spieler wahrnimmt. Zudem gäbe es Freistoß für das gegnerische Team. Diese Regel wird jetzt angepasst. Greifen die Auswechselspieler nicht ins Spielgeschehen ein, hat das Tor Bestand. Bisher wurde es in aller Regel auch immer so von den Schiedsrichtern gehandhabt - nun gibt es auch die Anpassung im offiziellen Regeltext.
Regel 6 - Weitere Spieloffizielle
Der Ersatz-Schiedsrichter-Assistent, eigentlich die Nummer 5 im Team der Schiedsrichter, der sich normalerweise bei den Trainerbänken aufhält, wird "in Bezug auf die Mitarbeit und die Entscheidungsfindung auf die gleiche Ebene wie die übrigen Schiedsrichter-Assistenten gehoben". Er soll das aktive Schiedsrichterteam bei der richtigen Entscheidungsfindung unterstützen.
Regel 7 - Dauer des Spiels: Nachspielzeit bei Torjubel
Bei erzielten Toren vergeuden die Spieler beim Torjubel immer viel Zeit, die von der Spielzeit abgeht. Ab sofort sollen die Schiedsrichter die Nachspielzeit entsprechend anpassen, um die vergeudete Zeit durch Torjubel nachspielen zu lassen.
Regel 10 – Bestimmung des Spielausgangs: Elfmeterschießen
Kommt es in K.o.-Spielen zum Elfmeterschießen, haben in diesem während des Spiels ausgesprochene Verwarnungen - also Gelbe Karten - keinen Bestand und werden gestrichen. Das trifft nicht nur für Spieler zu, sondern auch für die Teamoffiziellen. Das Elfmeterschießen erfolgt somit gemäß IFAB nach dem Spiel.
Regel 11 – Abseits - absichtliches Spielen des Balles durch Verteidiger
Bei dieser Regelanpassung konkretisiert das IFAB die Thematik, wenn ein Verteidiger den Ball berührt und so das Abseits durch absichtliches Spielen des Balles aufhebt.
Ein Verteidiger hebt das Abseits auf, wenn er den Ball kontrolliert und absichtlich spielt. Wann dies gegeben ist, sorgte zuletzt immer wieder für Kontroverse. Nun wird im Regeltext diesbezüglich hinzugefügt, dass dies der Fall ist, wenn:
a) der Ball eine gewisse Distanz zurücklegt und der Spieler klare Sicht auf den Ball hat;
b) der Ball in einer Geschwindigkeit kommt, sodass der Ball auch zu "verarbeiten" ist;
c) der Ball in die zu erwartende Richtung geht und kein Ping-Pong-Effekt zu erkennen ist;
d) der Spieler Zeit hat, seine Bewegungen zu koordinieren, das heißt, er ist weder in einer Sprung- noch Streckbewegung und versucht auch nicht mit letztem Einsatz, durch einen Spreizschritt den Ball zu bekommen.
Regel 12 – Fouls und sonstiges Fehlverhalten: Disziplinarmaßnahmen
Bei einer sogenannten "Notbremse" als letzter Mann im Strafraum, also der Verhinderung einer klaren Torchance, gab es bisher Elfmeter, die Rote Karte und damit einhergehend eine zusätzliche Sperre. Das IFAB schwächt dies nun ab, künftig soll es in Grauzonen weniger Rote Karten geben. Nur in den Fällen, in denen es ein Halten, Ziehen oder Stoßen ohne Chance auf den Ball gibt, soll Rot die Folge sein. Beim Versuch, den Ball zu spielen, sowie beim "Zweikampf um den Ball" werden die persönlichen Strafen reduziert. Letztere Spezifikation wurde im Regeltext jetzt hinzugefügt.
Regel 14 – Strafstoß: Einschränkung für Torhüter
Bei der Ausführung eines Elfmeters ist es dem Torhüter ab sofort nicht mehr gestattet, den Schützen unsportlich abzulenken. So darf der Torhüter Pfosten, Querlatte und Tornetz nicht mehr berühren.