Edin Terzic kann aufatmen: Borussia Dortmund ist endgültig auf Kurs. Nach einem Stolperstart mit jeder Menge Kritik – auch am BVB-Trainer – feierte er mit seiner Mannschaft drei Siege in Folge. Dank des jüngsten 3:1 bei der TSG Hoffenheim zum Auftakt des 6. Spieltags steht der BVB zumindest kurzzeitig an der Tabellenspitze.
"Wir haben uns letztes Jahr vorgenommen, die Wucht, die dieser Verein hat, neu zu wecken. Wir wollten daran erinnern, was dieser Verein leisten kann, wenn alle in die gleiche Richtung arbeiten", sagte Terzic bei Sport1. Ihm ist klar, dass es dann auch Gegenwind gibt.
Terzic: "Dann fliegt dir das auch um die Ohren"
"Wenn man eine solche Wucht weckt und es dann holpert, dann fliegt dir das auch um die Ohren. So ist der Fußball. Aber wegen dieser Emotionalität lieben wir diesen Verein so", sagte Terzic.
Und im Falle des Erfolgs ist es meistens egal, wie ein Sieg zustande kommt. Dass sich die Dortmunder bei den drei Siegen nicht mit Ruhm bekleckert und spielerisch nur selten überzeugen konnten, ist erst einmal zweitrangig.
Das 3:1 in Sinsheim am Freitagabend sei zwar nicht auf "schöne Art und Weise" zustande gekommen, sagte Terzic und wählte einen kuriosen, aber passenden Vergleich: "Manchmal isst man Sachen, die nicht ganz so lecker sind – und sie machen trotzdem satt. Heute gehen wir satt nach Hause."
Erstes Tor für Niclas Füllkrug
Wichtig war bei dem Sieg auch, dass Neuzugang Niclas Füllkrug seinen ersten Treffer für den BVB erzielte. „Wir hoffen, dass das der Kickstart war, dass er weiter so wichtig für uns ist“, sagte Terzic.
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Füllkrug wollte nichts davon hören, dass Druck von ihm abgefallen sei. "Ich bin entspannt, ich war entspannt, ich bleibe auch entspannt. Ich finde es natürlich gut, dass die Mannschaft ein Gefühl entwickelt, dass vorn jemand drinsteht, der das Tor treffen kann", erklärte der 30-Jährige: "Vielleicht kriege ich dann in Zukunft den einen oder anderen Ball mehr."
Kritik musste sich allerdings ein anderer Neuzugang gefallen lassen. Außenverteidiger Ramy Bensebaini sah in der 71. Minute Gelb-Rot, nachdem er TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo den Ball wegspitzelte, wodurch die Hoffenheim nicht sofort einen Einwurf durchführen konnten.
"Es ist völlig unnötig und das weiß er auch. Er hat uns in eine schwierige Situation gebracht", monierte Terzic. "Es gibt auch immer wieder Schiedsrichter, die das mit Fingerspitzengefühl lösen, aber das war heute nicht so", sagte Terzic, er weiß aber auch: "Darüber dürfen wir uns aber nicht beschweren, das ist komplett unsere eigene Schuld. Es ist passiert, aber es darf nicht nochmal passieren und wir müssen daraus lernen."