Thomas Tuchel lächelte. Man merkte dem Trainer des FC Bayern München an, wie viel Erleichterung dabei war nach dem 4:0-Auftaktsieg in der Bundesliga bei Werder Bremen. In der vergangenen Woche war jede Menge Kritik auf den FCB-Coach eingeprasselt.
Zum einen aufgrund der Pleite im Supercup gegen Leipzig, zum anderen wegen seines konsternierten TV-Auftritts im Anschluss. Die Woche war ungemütlich, doch die Bayern haben sich zu einem Sieg gearbeitet, der ganz am Ende ein souveräner war. Und einer für die Seele, für das Selbstvertrauen.
"Wir haben ein sehr solides, sehr gutes Spiel gemacht und hatten keine Ups and Downs", lobte Tuchel bei DAZN. "Weder in der Konzentration noch in der Energie.“ Es habe eine kurze Phase in der zweiten Halbzeit gegeben, in der man schlampig Bälle verloren habe, so Tuchel. Doch die Phase, in der die Bremer ihre Möglichkeiten hatten, überstanden die Bayern unbeschadet.
"Haben es gemeinsam durchgestanden"
Und in dieser Phase haben wiederum die Bayern Dinge und Tugenden gezeigt, die Tuchel besonders gut gefallen haben. "Wir haben es gemeinsam durchgestanden und sind geduldig geblieben. Wir haben keine verrückten Sachen gemacht und mit dem zweiten Tor für die Entscheidung gesorgt. Wir hatten einen guten Mix aus Ballkontrolle und schnellen Angriffen. Das war gut“, sagte Tuchel, der das Gefühl hatte, "dass wir 96 Minuten alle zusammengearbeitet haben, und das ist ein guter Schritt".
Ein guter Schritt war auch das Tor von Top-Neuzugang Harry Kane, der zudem einen weiteren Treffer vorbereitete. "Menschlich, wie er sich reinbringt und die Art und Weise, wie er trainiert, ist top. Er legt sofort mit einem Assist los und schießt dann noch einen rein. So kann es weitergehen“, sagte Tuchel.
Nervöse Vorfreude bei Kane
Kane selbst gab zu, dass er „eine nervöse Vorfreude“ gespürt habe. "Ich bin sehr glücklich, die Saison mit meinem neuen Klub zu starten. Ich war ein wenig nervös, aber sobald man auf dem Platz steht, greift der Instinkt wieder. Es war ein gutes Ergebnis und ich habe 80 Minuten geschafft.“ In der Zeit merkte man bereits, dass er den Bayern nicht nur als Torjäger weiterhilft, sondern auch als Ballverteiler, indem er sich zurückfallen lässt, wie vor dem 1:0 durch Leroy Sane, das er vorbereitete.
Es sei definitiv eine Verbesserung im Vergleich zum Leipzig-Spiel gewesen, betonte Kane: "Das frühe Tor hat natürlich geholfen, aber auch danach haben wir den Ball gut laufen lassen. Wir hätten ein paar Aktionen besser ausspielen können, um das Spiel früher zu entscheiden. Aber wir haben auch besser verteidigt. Auch die weiße Weste macht mich sehr glücklich."