Thomas Tuchel hat das Problem erkannt, das dem FC Bayern die Suche nach einem neuen Torhüter extrem erschwert. "Es ist extrem komplex", sagte Tuchel: "Wir suchen wahrscheinlich etwas, was kein anderer Verein sucht. Jemanden, der das Zeug zur Nummer eins hat und bei einer Rückkehr von Manu seinen Stolz schlucken kann."
Denn die Rückkehr von Manuel Neuer schwebt immer noch über dem Klub, inzwischen wird das Comeback zu einer ungewissen Hängepartie, die den Rekordmeister vor dem Eröffnungsspiel am Freitag bei Werder Bremen belastet. Denn Sven Ulreich ist als einziger profierfahrener Keeper im Kader "eindeutig zu wenig", wie Tuchel betonte.
Neuer-Zukunft offener denn je
Neuers Gesundheitszustand hatte zuletzt weiter für Spekulationen gesorgt, die Rückkehr des Kapitäns scheint offener denn je.
Neuer, so Tuchel, solle "alle Zeit der Welt" bekommen, um an seinem Comeback zu arbeiten: "Wenn sich Manu ganz frei fühlt, kann es auch schnell gehen." Doch klar: Welcher Keeper tut sich das an?
Kepa vom FC Chelsea stand tatsächlich kurz vor einem Wechsel, ehe Real Madrid erfolgreich dazwischen grätschte. Geronimo Rulli (Ajax Amsterdam) zog sich am vergangenen Wochenende eine schwere Schulterverletzung zu und fällt dreieinhalb Monate aus. Der FC Bayern ist bei der Suche nicht vom Glück verfolgt.
Leih-Geschäft mit City?
Nun könnte es ein alter Bekannter richten: Der frühere Bielefelder Keeper Stefan Ortega von Manchester City soll auf der Liste ganz oben stehen. Wie Sky und Bild berichten, soll es bereits Kontakt geben.
Möglich wäre eine Leihe. Ortega, dessen Marktwert mit neun Millionen Euro beziffert wird, steht bis 2025 bei City unter Vertrag, er ist dort die Nummer zwei hinter Stammkeeper Ederson, kommt jedoch regelmäßig in Pokalspielen zum Einsatz. Sollte er zum FC Bayern gehen, bräuchte wiederum Pep Guardiola einen Ersatz.
Neben Ortega ist auch David de Gea als Kandidat erneut aufgeploppt. Der 32-Jährige ist zwar vereinslos, kassierte bei Manchester United zuletzt aber satte 20 Millionen Euro.