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"Ganz schlechte Wahl": FC Bayern stellt neuen Partner vor - und erntet altbekannte Kritik

"Ganz schlechte Wahl": FC Bayern stellt neuen Partner vor - und erntet altbekannte KritikTF-Images/Getty Images
Der FC Bayern hat einen neuen Platin-Partner. Und macht damit ein Fass auf, dass nach dem Ende der Partnerschaft mit Qatar Airways eigentlich als geschlossen galt.

Fünf Jahre lang zierte das Logo von Qatar Airways die Trikotärmel der Profis des FC Bayern München. Fünf Jahre lang wurde darüber gestritten, ob das mit den Werten und dem Selbstverständnis des Vereins zusammenpasst. Fünf Jahre lang gab es Diskussionen, Kritik und Auseinandersetzungen zwischen den Fans und den Verantwortlichen des Vereins. Und nun beginnt womöglich alles wieder von vorne. 

Die umstrittene Partnerschaft mit Qatar Airways endete in diesem Sommer. Der Vertrag zwischen dem FC Bayern und dem katarischen Staatsunternehmen lief aus und wurde nicht verlängert, es wurde kommuniziert, man habe sich "einvernehmlich nach fünf gemeinsamen, sehr spannenden Jahren" getrennt. Berichten zu Folge soll die Trennung aber vor allem von den Kataris ausgegangen sein. 

Nun hat der deutsche Serien- und Rekordmeister einen neuen Platin-Partner vorgestellt. "Visit Rwanda" wird seine Werbebotschaften fortan in Verbindung mit dem FC Bayern in die Welt setzen. Die Tourismus-Kampagne aus Ruanda taucht schon seit 2018 beim FC Arsenal auf und seit 2020 bei Paris St.-Germain. Bei den Bayern wird sie bis 2028 auf den Werbebanden in der Allianz-Arena zu sehen sein. 

"Menschenrechte mit Füßen getreten"

Der FC Bayern sieht sich fortan an als "Partner des Sportministeriums Ruandas", der "beim Aufbau von Strukturen für den Jugendfußball helfen und die Tourismus-Kampagne unterstützen" will. Für Wenzel Michalski ein Schritt vom Regen in die Traufe. Denn wie zuvor Katar, gilt auch Ruanda als Staat mit einer ungenügenden Menschenrechtslage. 

"Wer gedacht hatte, dass der FC Bayern den Sponsor aus Menschenrechtsgründen wechselt, der wurde jetzt hart enttäuscht", sagt Michalski, Deutschland-Direktor von Human Rights Watch, der dpa. Er bezeichnet "Visit Rwanda" als eine "ganz, ganz schlechte Wahl." Auf dem Demokratie-Index liegt Ruanda auf Rang 126 von 167, politisch ist die Lage angespannt, Meinungs-, Medien- und Versammlungsfreiheit sind laut Auswärtigem Amt "stark eingeschränkt". "Das ist ein Staat, in dem Menschenrechte mit Füßen getreten werden", formuliert es Michalski.

FCB-Boss Jan-Christian Dreesen bleibt derweil im PR-Sprech und wird so zitiert: "Wir werden 'Visit Rwanda' fördern und Ruanda im Jugendfußball helfen, denn das Land möchte auch im Sport wachsen. Das sind reizvolle, verantwortungsvolle Aufgaben. Afrika ist ein Kontinent der Chancen. Für den FC Bayern ist das ein nächster wichtiger Schritt bei der Internationalisierung." Wie die Fanszene auf den neuen Partner reagiert, bleibt abzuwarten.