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"Ich bin kein Zauberer": Roberto Mancini als Nationaltrainer Saudi-Arabiens vorgestellt

"Ich bin kein Zauberer": Roberto Mancini als Nationaltrainer Saudi-Arabiens vorgestelltGetty Images
Roberto Mancini ist nun offiziell Trainer der saudi-arabischen Nationalmannschaft. Das bringt ihm viel Geld ein, in seiner Heimat hat er aber jeden Kredit verspielt.

Erst der Rücktritt aus dem Nichts, dann die Schlammschlacht mit dem Präsidenten. Und nun die Vertragsunterschrift unter ein Arbeitspapier, das bis 2027 gültig ist und angeblich 25 Millionen Euro pro Jahr einbringen soll, ausgerechnet bei dem Verband, der angeblich nichts mit dem Rücktritt zu tun gehabt hat: Roberto Mancini ist nun offiziell der neue Nationaltrainer Saudi-Arabiens und sein viel beachteter Chaos-Transfer ist perfekt. 

Und damit ist er aktuell wohl der gefragteste und meist polarisierende Trainer in der Fußballwelt. Denn Mancini hat speziell in seiner Heimat ordentlich an Glaubwürdigkeit und Sympathie verspielt. Mitte August warf Mancini, der mit Italien 2021 Europameister wurde, im Anschluss die WM 2022 verpasste, aber trotzdem einen neuen Vertrag bis 2026 unterschrieb, bei der Squadra Azzurra hin. 

Er führte "persönliche Gründe" an, da meldeten italienische Medien schon vom Interesse Saudi-Arabiens und sparten nicht mit Kritik. Mancini wehrte sich, sagte Dinge wie: "Ich habe niemanden umgebracht, ich verdiene Respekt" oder "Für mich hat die italienische Nationalmannschaft stets Vorrang gehabt. Nach vielen Jahren als Trainer habe ich verschiedene Angebote erhalten, die ich in den nächsten Wochen prüfen werde, aber im Moment ist nichts konkret. Saudi-Arabien hat nichts mit meinem Rücktritt zu tun." 

Die vielen neuen Stars sollen helfen

Dass er zwei Wochen später in Saudi-Arabien unterschreibt und Trainer ausgerechnet in dem Land wird, das den Fußball derzeit mit seinem Geld flutet, wirkt da mindestens zweifelhaft. Mancini beerbt beim Golfstaat Herve Renard, der Saudi-Arabien bei der WM 2022 zwar zu einem 2:1-Sensationssieg gegen den späteren Weltmeister Argentinien coachte, aber trotzdem als Gruppenletzter ausschied. Mittlerweile trainiert Renard die französische Frauen-Nationalmannschaft. 

Nun geht es für Mancini darum, das viele Geld und die neuen Ressourcen gewinnbringend zu nutzen und Saudi-Arabiens Nationalmannschaft international konkurrenzfähig zu machen. Dass Spieler wie Cristiano Ronaldo, Sadio Mane oder Karim Benzema nun in dem Wüstenstaat spielen, wird dabei helfen. Mancini sei "sehr stolz darauf, diesen Posten anzunehmen", sagte er bei der Pressekonferenz, gab aber auch keine Versprechen für Erfolg ab: "Ich bin kein Zauberer."

"Die Anwesenheit von Spitzenspielern in der Saudi Pro League weist auf das Wachstumspotenzial der nationalen Fußballszene hin", sagt Mancini außerdem. Und dann findet er noch Gefallen an einer Regelung, die er in Italien vermisst: "Es ist sehr gut, dass saudische Klubs mindestens drei einheimische Spieler in ihren Teams haben müssen. Das haben wir in Italien nicht! Es war wirklich schwierig, in Italien Nationalspieler auszuwählen und manchmal mussten wir welche nominieren, die noch nie Serie A gespielt hatten."