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Knallharte Regel: Böses Erwachen für Topstars in Saudi-Arabien?

Knallharte Regel: Böses Erwachen für Topstars in Saudi-Arabien?DAZN
Zahlreiche Topstars sind in diesem Sommer den Weg nach Saudi-Arabien gegangen. Eine knallharte Regel des asiatischen Verbandes könnte für einige Neuzugänge nun allerdings eine bittere Folge haben.

Mehr als 770 Millionen Euro gaben die Fußballklubs aus Saudi-Arabien bislang in diesem Sommer für Neuzugänge aus, ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Neymar, Karim Benzema, N'Golo Kante, Sadio Mane und viele mehr folgten dem Ruf der Öl-Millionen und tauschten den Wettbewerb in Europa gegen das ganz große Geld.

Das Ziel der Machthaber ist klar: Über große Namen die eigene Liga sowohl sportlich als auch in Sachen Prestige aufwerten. Gleichzeitig soll auch die Nationalmannschaft langfristig verbessert werden, weshalb die Liga ihre Auflagen hinsichtlich der Anzahl an ausländischen Spielern pro Team weiterhin beibehält, wenngleich sie etwas aufgeweicht wurden.

Seit vergangenem Jahr darf jeder Klub in der saudischen Liga maximal acht ausländische Spieler gleichzeitig registrieren. Mit Beginn der aktuellen Saison griff zudem eine Änderung, wonach alle acht auch im Spieltagskader stehen dürfen. In der vergangenen Spielzeit durften nur sieben der acht Ausländer ins Aufgebot für ein Ligaspiel berufen werden.

Saudi-Arabien: Logische Grenze für Transfers

Bedeutet: Die Kaufwut der Klubs hat eine mathematische und logische Grenze. Mehr als acht ausländische Spieler zu kaufen würde dazu führen, dass einzelne Spieler, die eben erst verpflichtet wurden, gar nicht registriert werden könnten. Dies würde schlicht keinen Sinn ergeben.

Schon jetzt ist bei einzelnen Klubs zu erkennen, dass sie mit ihren aktuellen Neuzugängen plus den weiterhin noch unter Vertrag stehenden Ausländern aus der Vorsaison die Grenze von acht Spielern überschreiten.

In diesem Fall müssen Härtefallentscheidungen seitens der Vereine getroffen werden, welche Spieler nicht registriert werden. Aufgrund der erwähnten Logik trifft es dabei natürlich keinen der in diesem Sommer verpflichteten Neuzugänge.

Cristiano Ronaldo Saudi-Arabien Saudi Pro League 2023Getty Images

Härtere Regeln in der Champions League

Für Al-Hilal, Al-Ittihad und Al-Nassr gibt es allerdings ein wesentlich gravierenderes Problem. Diese drei Vereine, die zu den von Staatsseite besonders unterstützten Klubs gehören, spielen in dieser Saison in der asiatischen Champions League mit. Dort gelten aber deutlich strengere Regularien.

Denn die Regeln der asiatischen Konföderation AFC besagen, dass jedes Team nur maximal sechs Ausländer pro Spiel einsetzen darf. Davon wiederum muss ein Spieler ein ausländischer Asiate sein. Im Klartext stehen für europäische, amerikanische oder afrikanische Spieler also nur fünf Slots zur Verfügung.

Und hier kommen Al-Hilal, Al-Ittihad und Al-Nassr extrem ins Schwitzen, wobei Al-Ittihad derzeit noch recht gut dasteht. Der amtierende Meister hat in diesem Sommer erst vier Starspieler geholt: Karim Benzema, N'Golo Kante, Fabinho und den Portugiesen Jota. Theoretisch könnten also alle vier auflaufen und es wäre immer noch ein Platz übrig.

Härtefälle bei Al-Nassr und Al-Hilal

Bei Al-Nassr, das sich am Dienstag in einer Playoff-Runde den Platz in der Gruppenphase der Champions League gesichert hatte, ist die Lage deutlich brenzliger. Mit Sadio Mane, Otavio, Seko Fofana, Alex Telles und Marcelo Brozovic wurden bereits fünf nicht-asiatische, prominente Neuzugänge verpflichtet. Aymeric Laporte soll zudem noch kommen.

Allerdings steht beim Klub aus Riad auch noch ein gewisser Cristiano Ronaldo unter Vertrag, der als Aushängeschild des Klubs natürlich für die Champions League gemeldet wird. Und dann wäre da ja auch noch Talisca, der vor Ronaldos Ankunft Anfang des Jahres der Star des Teams war. Hier wird es mindestens zwei, vielleicht auch drei, Härtefälle geben.

Ähnlich sieht es bei Rekordmeister Al-Hilal aus. Der Klub setzte in Sachen Transferausgaben in diesem Sommer Rekorde für asiatische Verhältnisse. Neymar, Malcom, Ruben Neves, Aleksandar Mitrovic, Sergej Milinkovic-Savic, Kalidou Koulibaly und Bono kamen neu, auch hier müssen - Stand jetzt - zwei Spieler bei der Champions League zuschauen.

Die gute Nachricht für die saudischen Klubs: Zumindest die kontinentale Regel wird im kommenden Jahr komplett gestrichen. Dann wird es keinerlei Beschränkungen hinsichtlich der ausländischen Spieler in der Champions League mehr geben. Wie es in der nationalen Liga aussieht, müssen die Saudis selbst entscheiden.