Die Olympischen Spiele in Paris 2024 stehen vor der Tür und die französische Hauptstadt freut sich darauf, die ganze Welt mit ihren besten Athleten zu einem großen Sommerspektakel begrüßen zu dürfen. Von 26. Juli bis 11. August werden die Spiele ausgetragen.
Ein weiter relevantes und heiß diskutiertes Thema im Vorfeld ist die Teilnahme von russischen Athletinnen und Athleten an einem solchen Großereignis. Dürfen russische Sportler trotz der Kriegssituation im Osten Europas an einem solchen Spektakel teilnehmen? Seit Beginn des Ukraine-Kriegs, der durch den Angriff Russlands im Frühjahr 2022 ausgelöst und gestartet wurde, ist dieses Thema in den Sportverbänden immer wieder vorab zu klären.
Wir klären auf, ob und wenn ja welche Athleten Russlands bei Olympia 2024 in Paris an den Start gehen und welche Bedingungen sie erfüllen müssen.
Ist Russland bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris dabei?
Ja. Russland wird mit einer Fraktion zu den Spielen nach Paris reisen und dort in ausgewählten Disziplinen an den Start gehen. Vor kurzem war mit etwa 40 Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus zu rechnen, die in der französischen Metropole dann um Gold, Silber und Bronze kämpfen werden. Jedoch ging nun aus der endgültigen Zulassungsliste des IOC hervor, dass es nur 15 pro Land sein werden.
Damit werden wir auf jeden Fall russische Athleten bei Olympia sehen, allerdings nach wie vor nicht unter russischer bzw. Belarus-Flagge, sondern unter einer neutralen Flagge.
Dies ist nur eine der vielen Auflagen, die es für Russland bei den Spielen gibt, damit eine Teilnahme überhaupt möglich ist.
Welche Konditionen muss Russland bei den Olympischen Spielen erfüllen und akzeptieren?
Kategorie | Bedingung |
---|---|
Flagge | Keine Russland- oder Belarus-Flagge --> neutrale Flagge |
Hymne | Im Falle eines Olympiasieges werden die Nationalhymnen der beiden Länder nicht gespielt |
Außendarstellung | Es dürfen keine staatlichen Symbole präsentiert werden, keine Teilnahme an der Eröffnungsfeier |
Aussagen | Es darf keinerlei Unterstützung für den Krieg bekundet werden. Darüber hinaus darf es keine Verbindung zum Militär oder Sicherheitsorganen geben |
Medaillen | Nationen nicht im Medaillenspiegel geführt |
Um all diese Auflagen wirklich auch zu erfüllen, soll es vor dem Beginn der Spiele zu genauen Kontrollen seitens des IOC geben. Alle russischen Athleten und Athletinnen werden genauestens auf diese Kriterien überprüft.
Übrigens wird das gesamte Olympische Turnier in Russland auch nicht im Fernsehen zu sehen. Stattdessen plant das Land alternative Sportevents - Athleten aus mindestens 70 Nationen wurden dazu eingeladen.
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In welchen Disziplinen ist Russland bei Olympia 2024 dabei?
Während bei den letzten Olympischen Spielen von Tokio noch mehr als 300 Athleten für Russland auf Medaillenjagd gingen, sind es nun aufgrund der Gesamtsituation nur mehr 40. Dabei spielen nicht nur die oben genannten Auflagen des IOC eine Rolle, sondern auch, dass Russland gar nicht in allen Disziplinen an den Start gehen darf.
Beispielsweise sind die Russen pauschal aus allen Mannschaftssportarten ausgeschlossen, zum Beispiel sind also Teilnahmen bei Basketball-, Fußball- und Handball-Konkurrenzen nicht erlaubt.
Ansonsten werden russische Sportler auch in der Leichtathletik nicht an den Start gehen. Dies ließ der Leichtathletik-Verband bereits Ende des Jahres 2023 wissen: "Vielleicht werden sie in Paris einige neutrale Athleten aus Russland und Belarus sehen, aber in der Leichtathletik wird das nicht der Fall sein", so der Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes, Sebastian Coe. Seitens des Kreml gab es im April Spitzen gegen das Olympische Komitee.
Wer tritt für Russland bei Olympia an?
Vor allem Tennisspieler - so lassen sich die Teilnehmer für Russland bei den Olympischen Sommerspielen in Paris überwiegend beschreiben. Da man an den Teamwettbewerben und auch an der Leichtathletik-Konkurrenz nicht teilnehmen darf, hofft man im Tennis auf einen Coup.
Hier wollen natürlich die beiden Top-Ten-Spieler Daniil Medwedev und Andrey Rublew in Einzel und Doppel ein Wörtchen mitreden. Darüber hinaus treten noch zwei weitere Herren und vier Damen im Tennis an.
Zudem gehen im Radsport (Tamara Dronowa, Aljona Iwantschenko und Gleb Syriza) sowie im Kanu-Rennen (Sachar Petrow, Alexej Korowaschkow und Olesja Romasenko), Schwimmen (Jewgeni Somow) und die Turnerin Anschela Bladzewa an den Start.