Boris Becker war zu aktiven Zeiten einer der erfolgreichsten Spieler überhaupt und nimmt im deutschen Tennis eine überragende Rolle ein. Seinen Durchbruch erlebte er 1985, als er im Alter von 17 Jahren sensationell das Grand-Slam-Turnier von Wimbledon gewann.
Insgesamt sechs Titel bei den vier wichtigsten Turnieren konnte er im Laufe seiner großen Karriere gewinnen. Dreimal triumphierte er in Wimbledon, zweimal bei den Australian Open und einmal bei den US Open. Einzig ein Titelgewinn bei den French Open auf Sand blieb ihm verwehrt.
Doch auch als Trainer feierte Becker große Erfolge. Den serbischen Superstar Novak Djokovic betreute er drei Jahre von Ende 2013 bis Ende 2016, in dieser Zeit gewann der "Joker" sechs Grand-Slam-Turniere. Ob das seinem nächsten Schützling auch gelingt, ist offen. Aber klar ist: Becker ist zurück im Trainergeschäft.
Boris Becker wird Trainer von Holger Rune
Wie der 55-Jährige im Eurosport-Podcast "Das Gelbe vom Ball" bestätigte, ist er inzwischen der Trainer des dänischen Toptalents Holger Rune. "Es macht mich ein wenig stolz, dass er mich gefragt hat. Der Kontakt besteht schon länger. Jetzt hat es sehr gut gepasst. Mein Kalender lässt es zu", sagte Becker.
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Der 20 Jahre alte Rune gilt als großes Versprechen für die Zukunft und konnte vereinzelt bereits andeuten, wozu er in der Lage ist. Im November 2022 gewann er im Finale gegen Djokovic das Masters-Turnier in Paris, bei den French Open und in Wimbledon erreichte er bereits das Viertelfinale.
Zuletzt jedoch setzte es mehrere frühe Niederlagen. Trainiert wurde Rune lange Zeit von Lars Christensen, zwischenzeitlich versuchte es der Däne mit Patrick Mouratoglou, doch auch das klappte nicht so recht. Jetzt soll es Becker richten.
Becker sieht Rune als "Rohdiamanten"
"Mich hat Holger schon immer interessiert, weil er mit so viel Engagement und Temperament auf dem Tennisplatz steht", so Becker, der Rune als "Rohdiamanten" sieht, "der Schliff braucht. Mir gefallen seine emotionalen Ausbrüche. Ich habe schon einmal einen Spieler gecoacht, Novak Djokovic, der auf dem Platz mitunter nicht ganz bei sich war. Aber: Das ist erlaubt", meint Becker.
Sein Debüt an der Seite seines neuen Schützlings feiert Becker beim ATP-Turnier in Basel, das vom 23. bis 29. Oktober stattfindet.