Nach dieser Leistung von Saquon Barkley verneigten sich sogar die Gegenspieler. "Er ist eine andere Art Spieler", sagte Linebacker Jared Verse von den Los Angeles Rams: "Ich habe nie einen Running Back wie ihn gesehen."
Mit 20:37 verloren die Rams zu Hause gegen die Philadelphia Eagles - oder besser gesagt: Sie verloren gegen Barkley. Der Offensivstar der Eagles setzte seiner ohnehin schon beeindruckenden Saison an diesem Abend die Krone auf. Es war eine Leistung, die es so nur selten gibt.
Der 27-Jährige erlief in den 60 Minuten unfassbare 255 Yards. Nie zuvor in der Franchise-Historie der Eagles erzielte ein Spieler in einer einzigen Partie mehr Raumgewinn am Boden. Weitere 47 Yards kamen über das Passspiel hinzu, womit er die Marke von 300 Total Yards knackte. Das gelang in der gesamten NFL nur elf Spielern zuvor.
Zwei Touchdowns rundeten das Bild ab, beide kamen über Läufe jenseits der 70 Yards zustande. Kurzum: Die Fans im SoFi Stadium von Los Angeles wurden Zeugen einer historischen Darbietung. Und die zahlreichen Eagles-Fans im Stadion quittierten Barkleys Leistung mit eindeutigen Sprechchören: "MVP!"
Barkley mit Chancen auf den MVP-Titel?
Seit Adrian Peterson 2012 wurde kein Running Back mehr zum wertvollsten Spieler einer NFL-Saison gewählt. Barkley aber schiebt sich in der Debatte immer weiter nach vorne. Er führt die Liga aktuell in Rushing und Scrimmage Yards an, behält Barkley seinen Schnitt bei, könnte er am Ende den Rekord für die meisten Rushing Yards einer Saison knacken.
Normalerweise ist der MVP-Titel inzwischen ein Quarterback-Award, weil die Position einfach noch einmal deutlich wichtiger ist. Running Backs wetteifern mit Wide Receivern hingegen um die Auszeichnung als Offensive Player of the Year. Doch diese Saison ist nicht normal.
Barkley war vor der Saison als Free Agent zu den Eagles gekommen, nachdem die New York Giants dem Running Back keinen zufriedenstellenden Vertrag mehr anbieten wollten. Während die Giants deshalb längst zum Gespött geworden sind, genießt der Offensivstar sein neues Zuhause.
"Ein wichtiger Grund, warum ich hierherkommen wollte, war, dass ich mich mit meiner Familie und meiner Verlobten darüber unterhalten habe: 'Hey, ich denke, dies ist ein Ort, an dem ich meine Geschichte neu schreiben kann und an dem ich allen zeigen kann, was für ein Spieler ich sein kann und wozu ich bestimmt bin'", sagte er.
Die Eagles führen ihre Division NFC East inzwischen klar an, die Playoffs sind nur noch Formsache. Und mit einem Barkley in dieser Verfassung scheint auch der Super Bowl kein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Womöglich wird es eine Saison, in der Barkley am Ende gleich mehrere Trophäen sein Eigen nennen kann.