Damien Harris nahm kein Blatt vor den Mund.
Im Gegenteil: Der frühere Running Back der New England Patriots war im Podcast "The Athletic Football Show" offen und ehrlich. Und sehr kritisch.
Dabei nahm er Ex-Pats-Quarterback Mac Jones in Schutz. "Was Mac Jones in New England passiert ist, war nicht wegen Mac Jones", sagte Harris.
Stattdessen habe es an der Tatsache gelegen, dass man Jones einen Offensive Coordinator weggenommen habe, der ihn zu einem Pro Bowler gemacht habe, so Harris. Was der 27-Jährige meint: Mit Josh McDaniels spielte Jones 2021 eine starke Saison, führte die Patriots zu einer 10:7-Bilanz und in die Playoffs, wo in der Wild Card Round gegen die Buffalo Bills Schluss war.
"Die Sch.... war nicht gut"
McDaniels ging dann zu den Las Vegas Raiders, und Head Coach Bill Belichick entschied sich dazu, die Offense in die Hände von Matt Patricia und Joe Judge zu legen.
"Matt Patricia, der sein ganzes Leben lang die Defense gecoacht hat, und Joe Judge, der als Special Team Coach tätig war und irgendwann einmal die Receiver trainiert hat", so Harris: "Und dann wirfst du sie einfach da rein und sagst: 'Hey, trainiere diesen Jungen. Er ist ein Erstrundenpick, aber solange du ihm beibringst, was ich sage, wird alles gut werden', und die Sch.... war nicht gut."
"Es war ein Debakel", sagte Harris über Belichicks Personalentscheidungen, die dazu führten, dass die Offense das Vertrauen in die Entscheidungen verlor. "Wir wussten es schon vor dem ersten Spiel - wir wussten es schon im Trainingslager", sagte Harris. Allerdings wurden Einwände abgebügelt.
"Wenn irgendjemand etwas dazu zu sagen hatte", sagte Harris, "wurde er sehr, sehr schnell mit einem 'Halt die Klappe' konfrontiert. Ich weiß, was ich tue.' Und das war es.'"
Harris betonte, er verstehe, dass Belichick in seinen Gewohnheiten verharrte, weil er damit Erfolg gehabt habe, aber er sagte auch, dass Belichick Jones letztendlich im Stich gelassen habe.
Man kann es Belichick nicht verübeln
"Er braucht die totale Kontrolle. So ist Bill Belichick eben", sagte Harris. "Aber kann man es ihm gleichzeitig verübeln? Denn in den 20 Jahren, in denen er die volle Kontrolle hatte, hatte er eine Menge Erfolg. Man kann es ihm also nicht verübeln."
Das Resultat ist trotzdem ernüchternd: Die Patriots verpassten 2022 die Playoffs, legten zudem 2023 eine desaströse 4:13-Saison hin. Am Ende der Saison folgten die Trennung von Belichick und Jones, der inzwischen bei den Jacksonville Jaguars angeheuert hat.