Die Green Bay Packers sind ein Unikat in der NFL. Das liegt nicht nur am beeindruckenden Lambeau Field oder den Temperaturen im Tiefkühlfach-Bereich, die in Wisconsin während einer Saison gerne mal herrschen. Vor allem unterscheiden sich die Packers hinsichtlich ihrer Struktur von allen anderen Franchises der Liga.
Denn die Packers sind die einzige Organisation im gesamten US-Sport, die nicht einem oder wenigen Besitzern gehört, sondern sich in öffentlicher Hand befindet. Mehr als 530.000 Anteilseigner haben die Packers. Es gibt ein Board of Directors, das mit einem Aufsichtsrat zu vergleichen ist und das die aktuell siebenköpfige Führungsriege bestimmt.
Der oberste Chef der Packers ist aktuell Mark Murphy, der als Präsident, CEO und Vorsitzender in Personalunion die Geschicke der Franchise auf operativer Ebene leitet. Murphy ist also der De-Facto-Besitzer des Teams, mit dem großen Unterschied, dass er den tatsächlichen Anteilseignern Rechenschaft ablegen muss.
Mark Murphy muss aus Altersgründen aufhören
Seit 2007 ist Murphy in Amt und Würden, doch mit seinem 70. Geburtstag im kommenden Jahr wird er die von den Packers selbst festgelegte Altersgrenze für diese Aufgabe erreichen. Die Suche nach einem Nachfolger wurde zuletzt intensiviert - und hat nun ihr Ende gefunden.
Ed Policy, bereits seit 2012 in Green Bay tätig, wird am 1. Juli 2025 die Nachfolge von Murphy antreten. Diese Entscheidung fällte das Board of Directors einstimmig. "Herzlichen Glückwunsch an Ed zu dieser wohlverdienten Beförderung in die meiner Meinung nach einzigartigste und bedeutendste Position in der Welt des Profisports", kommentierte Murphy.
Policy sei in seinen zwölf Jahren "eine enorme Bereicherung für die Organisation" gewesen und habe "maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen". Murphy stellte klar, dass Policy nicht nur bei den Packers geschätzt werde, sondern sich in der gesamten NFL einen großartigen Ruf erarbeitet habe.
Der 53 Jahre alte Policy war vor seiner Zeit in Wisconsin unter anderem Präsident der Arena Football League. Von 2009 bis 2010 war er als Berater bei der NFL angestellt. 2012 kam er zunächst als Vizepräsident zu den Packers und wurde 2018 zum COO befördert. Seither war er bereits die Nummer zwei in der Führungsriege hinter Murphy.