Odell Beckham Jr. ließ nichts unversucht. Bei seiner offiziellen Vorstellung bei den Baltimore Ravens sprach der Wide Receiver Lamar Jackson direkt an. "Lamar, wenn du zuschaust: Ich würde liebend gerne mit dir arbeiten."
Nun ist es nicht so, als wüsste Jackson das nicht, schließlich haben die beiden den Wechsel von OBJ zu den Ravens kurz zuvor in einem Club gefeiert. Der Wunsch beruht sogar auf Gegenseitigkeit. Doch trotzdem könnte es sein, dass Quarterback-Superstar Jackson in der kommenden Saison keinen Ball auf Beckham werfen wird. Denn die Situation zwischen den Ravens und Jackson, sie bleibt kompliziert.
Jackson will weg aus Baltimore
Denn eigentlich will der frühere MVP weg aus Baltimore. Jackson und die Ravens wurden sich in den vergangenen Wochen und Monaten bei zähen und langwierigen Verhandlungen über einen neuen Langzeitvertrag nicht einig. Die Ravens reagierten auf die stockenden Gespräche mit dem Non-Exklusive Franchise Tag. Ein Instrument, um einen Spieler vertraglich für eine weitere Saison zu binden. Jackson wiederum reagierte mit einer Trade-Forderung, doch andere Teams haben offenbar kein Interesse. Einige begründeten das mit Jacksons Spielweise, die aufgrund der Lauflastigkeit nicht ungefährlich ist.
Nun kam am Wochenende heraus, dass Jackson die Ravens möglicherweise ordentlich unter Druck gesetzt hat. Der frühere NFL-Spieler, Assistenztrainer und Funktionär Michael Lombardi berichtete in seinem Podcast, dass Jackson neben OBJ auch eine Verpflichtung von DeAndre Hopkins gefordert haben soll. Nach dem Motto: "Dann können wir reden." Beckham und Hopkins - mit dem Top-Receiver von den Arizona Cardinals wären die Ravens auf der Position der Passempfänger titelreif aufgestellt, und Hopkins gilt auch generell als ein Trade-Kandidat.
QB-Legende: "Ein großer Schub für Lamar"
Das Problem: Die Ravens können sich laut Lombardi nur einen der beiden Stars leisten und entschieden sich für Beckham, der nach seinem zweiten Kreuzbandriss wieder fit ist und einen Einjahresvertrag bekam. "Das ist eine große Nummer. Das ist ein großer Schub für Lamar“, sagte Quarterback-Legende Ben Roethlisberger in seinem Podcast "Footbahlin": "Das schafft definitiv einige potenzielle Möglichkeiten für die Offensive und für Lamar, zu rennen, wenn er muss, oder diese großen Würfe über das Feld zu machen, wenn er muss", so "Big Ben".
Ob durch den Beckham-Deal nun tatsächlich wieder Bewegung in die Jackson-Personalie kommt, muss sich erst noch zeigen. Bis zum 17. Juli können sich beide Parteien auf eine Vertragsverlängerung einigen oder Jackson zu einem anderen Team wechseln. Danach muss er eine weitere Saison in Baltimore bleiben, die er theoretisch auch aussitzen könnte. Es bleibt also spannend.