In den USA lieben sie diese Geschichten.
Vom Tellerwäscher zum Millionär. Beziehungsweise vom "Mr. Irrelevant" zum Super-Bowl-Sieger, um diesen steilen Aufstieg auf die NFL umzumünzen.
Ein Schritt fehlt Brock Purdy noch, dann hat er es geschafft, dann ist er SB-Sieger. In der Nacht von Sonntag auf Montag tritt er mit seinen San Francisco 49ers im NFL-Endspiel gegen die Kansas City Chiefs an – und kann die Geschichte mit einem Sieg gegen den Titelverteidiger vollenden, ihr ein vorläufiges Happy End verpassen.
Purdy: Der Letzte im Draft
Denn 2022 wurde er im Draft als letzter Spieler ausgewählt. "Mr. Irrelevant" werden diese Spieler genannt, die dann oft in der Versenkung verschwinden.
"Mir wurden nicht die Schlüssel überreicht, ich musste mir alles hart erarbeiten", sagte Purdy: "Vom ersten Tag an habe ich versucht zu lernen und mich zu verbessern", sagte Purdy, der zunächst hinter Trey Lance und Jimmy Garoppolo nur die Nummer drei war.
Doch Trainer Kyle Shanahan war schnell überzeugt von dem Talent, das sich die 49ers da an Land gezogen hatten. "Brock war auf Anhieb so gut. Bei jedem Rep, den er bekam, war er immer derselbe. Deshalb wussten wir nach sieben Spielen in seinem Rookie-Jahr, was wir an ihm hatten“, sagte der Coach, der Purdy auch gegen jede Kritik verteidigt, er sei bloß ein Game Manager. Weshalb Purdy auch sofort ran durfte, als sich die beiden etatmäßigen Quarterbacks verletzten.
Bereits im vergangenen Jahr stand der 24-Jährige mit den 49ers im Championship Game, verletzte sich aber während des Spiels gegen die Philadelphia Eagles an der Schulter. Die 49ers schieden aus – und setzen nun zum großen Wurf an. "Ich wollte mir den Respekt meiner Teamkollegen erarbeiten. Jetzt bin ich bereit für meine Chance."
Gewinnen ist sein Job
"Es geht ums Gewinnen, das ist mein Job", sagte Purdy, der seinen Spitznamen selbst im Fall eines Triumphs nicht ablegen will.
"Mr. Irrelevant gefällt mir", sagte er lächelnd. Und außerdem lieben sie in den USA diese Geschichten ja ganz besonders.