Eine Duplizität der Ereignisse war es nicht ganz, aber wie bereits im September wurde das NFL-Spiel zwischen den New York Jets und den Buffalo Bills zu einem Schicksalsabend für einen Quarterback.
Damals, am ersten Spieltag der Saison, zog sich der als Heilsbringer gefeierte Jets-Neuzugang Aaron Rodgers, seines Zeichens ehemaliger Super-Bowl-Sieger und viermaliger MVP, einen Achillessehnenriss zu. Die Fans und die gesamte Franchise standen unter Schock - auch wenn das Spiel gegen die Bills trotzdem gewonnen wurde.
Zwei Monate später kam es zum Rückspiel innerhalb der Division, von einem Sieg der Jets war dieses Mal aber keine Rede mehr, wie so oft in den vergangenen Wochen. Die Bills gewannen klar und deutlich mit 32:6 und beerdigten wohl die letzten zarten Playoff-Hoffnungen in New York.
New York Jets: Zach Wilson wird gebencht
Dieses Mal war es Rodgers-Ersatz Zach Wilson, dem die unschönen Schlagzeilen nach dem Spiel gehörten. Denn Head Coach Robert Saleh zog nach einer offensiv erneut indiskutablen Vorstellung die Notbremse und verpasste Wilson die Höchststrafe. Der frühere Nummer-2-Pick wurde noch während des Spiels gebencht.
Saleh versuchte danach, seinen Quarterback zumindest in Ansätzen in Schutz zu nehmen. "Ich habe es Zach schon an der Seitenlinie gesagt, es war nicht nur er", sagte Saleh: "Es ist einfach, mit dem Finger auf den Quarterback zu zeigen. Aber es war relativ einfach zu sehen."
Der 44-Jährige zählte auf: Schlechte Protection für den Quarterback durch die Offensive Line, Receiver, die fangbare Bälle fallen lassen oder Routen schlecht laufen. All das ist nicht die Verantwortung des Quarterbacks, doch Wilson selbst spielte auch bei weitem nicht überzeugend.
"Er muss natürlich besser werden. Es gab einige Dinge, die er viel besser hätte machen können. Aber es geht hier gerade um jeden", so Saleh.
Plan mit Mentor Aaron Rodgers zerplatzte
Für Wilson, der 2021 von den Jets gedraftet wurde, könnte es der finale Sargnagel auf seine NFL-Karriere gewesen sein. Schon in der vergangenen Saison war er zweimal degradiert worden, weshalb die Jets den Trade für Rodgers im vergangenen Frühjahr durchführten.
Der Plan war, dass Rodgers als einer der besten Quarterbacks seiner Generation das ansonsten starke Team in die Playoffs führt und Wilson als Mentor zur Seite steht, damit sich der 24-Jährige weiterentwickelt und nach dem Karriereende des künftigen Hall of Famers bereit ist, dessen Position zu übernehmen.
Doch Rodgers verletzte sich schwer und Wilson war wie auch im Vorjahr noch nicht so weit, das Team anzuführen. "Es ist frustrierend, aber ich verstehe es", sagte Wilson selbst. Anders als manchmal zuvor zeigte er sich selbstkritisch. "Wir müssen Rechenschaft ablegen, und das beginnt bei mir. Und ich habe es nicht hinbekommen", sagte er.
Wie es für Wilson weitergeht, sowohl kurzfristig als auch langfristig, ist völlig offen. Möglich, dass seine Zeit in New York nach der Saison endet - und die Jets sich nach einem neuen Quarterback für die Post-Rodgers-Ära umschauen werden.