Die Green Bay Packers machen in dieser Saison gehörig von sich reden. Nicht nur erreichte der Super-Bowl-Champion von 2011 im ersten Jahr nach dem Ende der Ära von Aaron Rodgers auf den letzten Drücker die Playoffs. Dort schalteten sie auch mal eben als Playoff-Team mit dem schwächsten Record jene Mannschaft aus, die die zweitbeste Bilanz der ganzen Liga aufzuweisen hatte.
Und wie! Beim 48:32 ließen die Packers die völlig enttäuschenden Dallas Cowboys dumm aus der Wäsche schauen. Schon nach der Hälfte der Spielzeit war die Partie so gut wie entschieden. Die Cowboys-Offense um Quarterback Dak Prescott enttäuschte völlig, Prescott selbst warf zwei verhängnisvolle Interceptions, sein Star-Receiver CeeDee Lamb stand komplett neben sich. Green Bay wusste das zu nutzen und spielte sich teilweise in einen Rausch.
Starke Bilanz für Jones gegen die Cowboys
Federführend dabei: Der bärenstarke Quarterback Jordan Love, der seine Offense zielgenau und fehlerfrei anführte. Und Runningback-Ass Aaron Jones, der zwei seiner drei Touchdowns gleich zu Beginn erzielte und damit die Weichen früh auf Sieg stellte. Am Ende rannte Jones 21 Mal an und war für überragende 118 Yards gut, machte also pro Run 5,6 Yards und sorgte eben für jene drei Touchdowns. Viel zu viel für die überforderten Cowboys.
Es war aber nicht der einzige Grund, weswegen Jones in der Wildcard Round gegen die Dallas Cowboys herausstach. Eine bemerkenswerte Szene ereignete sich wenige Sekunden nach Beginn des 2. Viertels. Green Bay führte schon 14:0, Jones saß auf der Bank. Und wurde von einem Betreuer genäht. Aber nicht etwa am eigenen Körper, weil er sich verletzt hatte und blutete. Nein, sein Trikot wurde genäht.
Jones trägt seinen Vater immer bei sich
Nun stellt sich die Frage, ob im Multi-Millionen-Dollar-Zirkus der NFL kein Geld übrig ist, um ein zweites Trikot für den 29-Jährigen zu beschaffen. Damit hatte der handwerkliche Eingriff aber nichts zu tun. Die Reparatur des Trikots lag vielmehr in einem besonderen Andenken begründet. Jones trägt nämlich bei jedem Spiel die Asche seines verstorbenen Vaters bei sich.
Sie befindet sich in einem Medaillon, das Jones in sein Trikot eingenäht bekommen hat. Vater Alvin Jones Senior starb am 6. April 2021, er wurde nur 56 Jahre alt, bis er wegen Komplikationen im Zuge einer Coronaerkrankung verstarb. Im Andenken an seinen Vater ließ Jones den Glücksbringer anfertigen, der ihn seitdem begleitet. Nachdem er das Medaillon zunächst um den Hals trug, wurde es mittlerweile in sein speziell angefertigtes Trikot eingenäht.
Diese Anfertigung löste sich aber im Spiel gegen die Cowboys. Ein neues Jersey war aber keine Option. Stattdessen wurde das Nähzeug ausgepackt und das Trikot mit der Rückennummer 33 geflickt. Wohlgemerkt mit Erfolg, Jones spielte die Partie ohne weitere Ausstattungsprobleme weiter, erzielte später im Spiel seinen dritten Touchdown. Und trug so einerseits sportlich, andererseits aber auch mit einer besonderen menschlichen Anekdote dazu bei, dass es ein ganz spezieller Tag für die Green Bay Packers wurde.