In den großen Profisportligen der USA herrscht Chancengleichheit! So zumindest das Credo in der NFL, auch in der NBA, MLS und MLB soll das gelten. Dafür werden verschiedene Systeme und Mittel genutzt. Beispielsweise das in den Staaten fest verankerte Draft-System: Das derzeit schwächste Team darf sich als erstes im Nachwuchspool bedienen und damit den besten Nachwuchsspieler unter Vertrag nehmen, um sich sportlich wieder zu verbessern.
Das womöglich wichtigste Mittel, um im Basketball, Football, Fußball und Baseball eine ausgeglichene Liga mit gleichstarken Teams zu garantieren, ist aber der Salary Cap. Das ist nichts anderes als eine Gehaltsobergrenze: Die Liga schreibt vor, wie viel Geld die Teams maximal für die Gehälter ihrer Spieler aufbringen dürfen. Jedes Teams hat damit die gleiche Verhandlungsbasis, wenn es darum geht, die besten Spieler der Liga unter Vertrag zu nehmen.
Klingt simpel? Ist es nicht. Der Salary Cap und der Umgang damit ist eine Wissenschaft für sich und hier trennt sich der gute General Manager vom überragenden und erfolgreichen, der einen Super-Bowl-Anwärter zusammenstellt. Je besser ein GM mit den Zahlen, Bilanzen, Boni und Gehältern jonglieren kann, desto erfolgreicher kann seine Organisation sein, denn desto bessere Spieler stehen unter Vertrag.
Was jeder General Manager der NFL dabei verhindern will, ist das sogenannte Dead Cap, auch Dead Money genannt. Warum und was das ist, das klären wir hier.
NFL: Was bedeutet "Dead Cap" bei Verträgen?
Dass es bei dem Begriff "Dead Cap" um kein erstrebenswertes Gut handelt, kann man aus der Begrifflichkeit selbst herleiten. Wer wünscht sich schon totes Kapital oder totes Geld? Im Prinzip beschreibt "Dead Cap" aber genau das: Geld, dass die Franchises in ihren Büchern notieren müssen, ihnen aber keinen Ertrag mehr bringt.
Dead Cap entsteht beispielsweise, wenn Spieler von ihren Organisationen entlassen werden, ihnen aber aufgrund eines noch gültigen Vertrags noch Geld zusteht. Wenn dieses Geld den Salary Cap belastet, obwohl der Spieler sportlich ja gar keinen Wert mehr für das Team hat, spricht man vom Dead Cap. Er berechnet sich aus der bislang ausgezahlten Summe des Vertrags, das mit dem noch garantierten Gehalt addiert wird. Abzüglich des Betrags, der schon während der Vertragslaufzeit im Salary Cap berücksichtigt wurde, ergibt sich der Dead Cap.
Er wird auf die Gehaltsobergrenze der aktuellen Saison gerechnet. Das heißt, Organisationen müssen nicht nur Geld an die entlassenen Spieler zahlen, ohne eine Rückleistung dafür zu bekommen. Sie verlieren auch noch an Spielraum im Salaray Cap, je mehr Dead Cap sie ansammeln. Was es umso schwieriger macht, neue Spieler unter Vertrag zu nehmen.
NFL: Die Entwicklung des Salary Caps in den vergangenen zehn Jahren
2015 | 143.280.000 Dollar |
2016 | 155.270.000 Dollar |
2017 | 167.000.000 Dollar |
2018 | 177.200.000 Dollar |
2019 | 188.200.000 Dollar |
2020 | 198.200.000 Dollar |
2021 | 182.500.000 Dollar |
2022 | 208.200.000 Dollar |
2023 | 224.800.000 Dollar |
2024 | 255.400.000 Dollar |
In der Saison 2024 haben die NFL-Teams den Rekordbetrag von 255.400.000 Dollar zur Verfügung, den sie als Gehälter an die Profis auszahlen dürfen. Das bedeutet einen Sprung von 30 Millionen Dollar im Vergleich zur Vorsaison, es ist der größte Anstieg in der Geschichte des Salary Caps der NFL. Ausführliche Informationen zum gesamten System Salary Cap haben wir Euch hier zusammengestellt.
NFL: Alle Informationen zur Offseason 2024
Salary Cap, Cap Space, Cap Hit, Dead Cap, Top-51-Rule, Signing Bonus: Während es im Herbst und Winter sportlich auf dem Feld zur Sache geht, qualmen in der Offseason in der NFL regelmäßig die Köpfe. Das Spiel mit den Zahlen ist nicht für jeden Fan gemacht, für viele macht aber auch genau das die Faszination dieser Liga und dieses Sports aus.
In der Offseason ist deshalb Hochbetrieb. Die Free Agency, Transition Tag, Scouting Combine oder NFL Draft: Kaum eine Phase bis zum Start der neuen regulären Saison, in der keine wichtigen Entscheidungen gefällt werden müssen. Und da reden wir noch gar nicht von der Trainingsarbeit auf dem Platz, die konkret erst im Juli beginnt. Die wichtigsten Termine im Detail haben wir Euch hier zusammengestellt.
Die Termine in der Offseason
TERMIN | DATUM |
---|---|
20. Februar - 5. März | Zeitfenster für Franchise und Transition Tags |
27. Februar - 4. März | NFL Scouting Combine |
11. März | Free Agents dürfen neue Verträge aushandeln |
13. März (22 Uhr deutscher Zeit) | Start der Free Agency |
24.-27. März | Jährliches League Meeting |
25.-27. April | NFL Draft in Detroit |
Ende Juli | Start der Training Camps |
1. August | Start der Preseason |
5. September | Start der Regular Season |
9. Februar 2025 | Super Bowl LIX in New Orleans |
NFL: Die Übertragung der Offseason und der neuen Saison
Wenn Ihr das ganze Jahr und speziell während der Offseason über die NFL informiert bleiben wollt, legen wir Euch den Sender NFL Network besonders ans Herz. Der hauseigene TV-Sender der besten Footballliga der Welt berichtet rund um die Uhr aus der NFL. Ob Scouting Combine, Draft oder Trainingscamp: Alle wichtigen Informationen werden Euch über diesen Sender geliefert.
NFL Network könnt Ihr in Deutschland schauen, wenn Ihr DAZN abonniert. Der Sender ist Teil des Abos Super Sports und Unlimited. Unter dem Reiter "TV-Sender" findet Ihr ihn. Ihr könnt ihn jederzeit im LIVE-STREAM verfolgen.
Alternativ seht Ihr NFL Network und weitere Informationsberichte auch mit dem NFL Game Pass. Der ist aktuell für 8,99 Euro erhältlich und noch bis zum 31. Juli 2024 gültig. Hier könnt Ihr Euch direkt anmelden.
NFL: Weitere Informationen auf DAZN
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