Wer weiß, wo die Buffalo Bills stünden, wären nicht die Kansas City Chiefs ständig im Weg? Gleich drei Mal in den vergangenen vier Jahren scheiterten die Bills am dreifachen Super-Bowl-Champion. Josh Allen hat sich in der Zeit zu einem der besten Quarterbacks der Liga entwickelt, die eigene Division hat Buffalo in den vergangen vier Jahren in Folge gewonnen. Für den ganz großen Wurf reichte es aber nie.
Und jetzt? Hat die Franchise aus New York den Umbruch eingeleitet. Das geschah schon im März, als langjährige und verdiente Profis entlassen wurden. Jordan Poyer, Mitch Morse, Siran Neal, Deonte Harty, Nyheim Hines. Und auch Cornerback Tre’Davious White: Sie alle prägten das Spiel der Bills in den vergangenen Jahren. Sie alle gehören der Franchise in der Saison 2024 nicht mehr an.
Auch Stefon Diggs wird weggeschickt
Den prominentesten Namen gab die Organisation aber erst jetzt ab. Stefon Diggs wurde zu den Houston Texans getradet, obendrauf gab es noch einen Sechstrundenpick 2024 und Fünfrundenpick 2025. Im Gegenzug mussten die Texans lediglich einen Zweitrundenpick für den Draft 2025 entsenden. Ein geringer Preis für einen der besten Runningbacks der Liga.
Doch in Buffalo machen sie sich offenbar nichts mehr aus großen Namen und haben eher das große Ganze im Blick. Auch wenn Brandon Beane, General Manager der Bills, nun eingestand, dass der Trade von Diggs nicht einfach gefallen ist. "Diese Moves sind nie einfach", sagte Beane kurz nach Bekanntwerden des Diggs-Trades, "sie sind sehr hart und passieren nicht über Nacht oder sowas. Aber du tust das immer, weil du versuchen willst zu gewinnen. Manchmal sehen die Leute das vielleicht nicht."
Dass die Bills deswegen ihre Ambitionen und Ziele nach unten korrigieren, davon will Beane nichts wissen. "Es heißt definitiv nicht, dass wir die Saison aufgeben oder einen Schritt zurück machen." Für Diggs gab es schon mehrfach Anrufe und Interesse, nun sei der richtige Zeitpunkt gewesen, den 30-Jährigen abzugeben: "Bei diesem Move haben Timing und Wert für sie und für uns Sinn gemacht", so Beane.
Trotz Umbruch: GM Brandon Beane gibt die Saison 2024 nicht auf
Vier Jahre lang war Diggs für die Bills aktiv, in der abgelaufenen Saison war er für 1.183 Receiving Yards und acht Touchdowns verantwortlich. Die Frage, ob die Bills ohne Diggs stärker sind, beantwortet Beane gleich selbst: "Sind wir heute besser geworden? Vermutlich nicht. Aber wir arbeiten daran und wir werden weiter daran arbeiten. Ich hoffe nur, dass die Leute wissen, dass ich ehrgeizig bin und nicht aufgeben werde."
Arbeit steht nun beim kommenden Draft an. Dort gilt es, die Lücken, die die Entlassungen und Trades bei den Bills aufgerissen haben, zu schließen. Die Receiver-Prospects sind stark dieses Jahr. Die Bills dürfen an 28. Stelle erstmals wählen. "Diese Organisation und unsere Fangemeinde muss darauf vertrauen, dass wir im September ein verdammt gutes Team auf die Beine stellen werden", sagt Beane.