Am kommenden Sonntag ist es endlich wieder soweit: In Inglewood steht die 56. Ausgabe des Super Bowls an, Cincinnati Bengals und Los Angeles Rams treffen im SoFi Stadium aufeinander.
Der Kickoff in Kalifornien ist um 15.30 Uhr Ortszeit, an der Ostküste der USA wird es da bereits 18.30 Uhr sein. In Europa sorgt die Zeitverschiebung sogar dafür, dass das Spiel offiziell erst am Montag startet, nämlich eine halbe Stunde nach Mitternacht (im LIVE-STREAM auf DAZN!). Bei einer Spieldauer von ca. vier Stunden plus anschließenden Feierlichkeiten (oder Frustbewältigung) jedweder Art sind also sogar im Austragungsland USA lange Nächte vorprogrammiert, ganz zu schweigen von Fans auf anderen Kontinenten.
Aber warum findet mit dem Super Bowl eines der größten Sportereignisse der Welt ausgerechnet am Sonntag statt?
Super Bowl: Deshalb spielt die NFL (meistens) am Sonntag
American Football hat als professioneller Sport seine Wurzeln im Jahr 1920, als die American Professional Football Association (APFA) gegründet wurde, aus der zwei Jahre später die National Football League entstand. Damals legte man den Sonntag als Spieltag fest, da dieser zum einen oft der einzige Tag der Woche war, an dem nicht gearbeitet werden musste und der somit attraktiv für die Fans war. Zum anderen kam man sich auf diese Weise nicht mit dem bereits populären College Football in die Quere, dessen Spiele grundsätzlich samstags ausgetragen wurden.
Obwohl heutzutage auch vereinzelt NFL-Spiele am Montag und Donnerstag stattfinden, hat sich der Sonntag als wichtigster Tag im Football und auch als Tag des Super Bowls bis heute gehalten. Lediglich ab Mitte Dezember, wenn die College-Saison vorbei ist, gibt es vereinzelte Spiele an Samstagen, auch in den Playoffs.
Super Bowl am Sonntag: Warum wird nicht am Samstag gespielt?
Vor allem am Montag nach dem Super Bowl hat das natürlich merkliche Nebenwirkungen, zum Beispiel in Form von zahlreichen Krankmeldungen und einer geringeren Produktivität in den Firmen. Auch in den USA fordern deshalb viele Fans die Verlegung des Endspiels auf den Samstag – oder gar einen festgelegten Feiertag am Montag nach dem Super Bowl.
"Das hören wir jedes Jahr" zitierte Sports Illustrated NFL-Sprecher Brian McCarthy schon vor mehreren Jahren zu diesem Thema. Das Konzept des Super-Bowl-Sonntags habe seit Anfang an gut funktioniert, "und wir ziehen es nicht in Erwägung, mit dieser Tradition zu brechen. Die Fans erwarten, den Super Bowl am Sonntag zu sehen, dem Tag, an dem die meisten NFL-Partien gespielt werden."