Jubel nach Touchdowns: NFL lockert strenge Regeln
In der National Football League (NFL) sind sie seit jeher zu beobachten: Die Feierlichkeiten der Spieler, wenn sie sogenannte 'big plays' gemacht haben, also Spielzüge, die wichtig für ihre Mannschaft sind. Der bedeutendste Spielzug ist natürlich der Touchdown. Dass Touchdowns gefeiert werden, ist völlig normal, schließlich hat das Team soeben sechs Punkte erzielt. Allerdings gab es hierbei schon Restriktionen durch die NFL, die aber in den letzten Jahren gelockert wurden.
Im Jahr 2006 änderte die NFL in dem Bestreben, das Feiern einzuschränken, ihre Regeln und verhängte eine automatische 15-Yard-Strafe gegen Spieler, die exzessiv feierten. Einstudierte Aktionen - mit dem Ball oder anderen Requisiten - waren genauso verpönt wie sich an Torstangen oder Pfosten zu hängen oder auf den Boden zu legen. Für dieses "exzessives Feiern" gab es Strafen, doch diese unter Spielern und Fans extrem unbeliebte Regel wurde 2017 wieder gelockert.
Provokationen der Gegner oder anstößige Jubel sind weiterhin verboten und werden durch die NFL auch bestraft. Je nach Fall können Geldstrafen und sogar Sperren verhängt werden. Doch koordinierte Jubel mit Mitspielern und kreative Feiergesten sind nun erlaubt. Die Folge: Einfallsreiche Jubeleinlagen sind in der NFL inzwischen an der Tagesordnung.
Warum jubeln NFL-Spieler nach einem Tackling oder einer Interception?
Während das Feiern von Touchdowns so allgegenwärtig wie nachvollziehbar ist, dürfte es den ein oder anderen Beobachter natürlich verwundern, dass auch andere Spielzüge exzessiv bejubelt werden - nämlich solche, die gar nicht für Punkte für das eigene Team sorgen. In der NFL bejubeln nicht nur Offensivspieler ihre Plays, die zu Punkten führen, sondern Defensivspieler auch ihre Defensivaktionen.
Nach einem Sack, einer Interception oder einfach einem gestoppten Spielzug sieht man jubelnde Defensivspieler, die teilweise bis in die Endzone laufen - einfach, um den Fans beim Feiern des erfolgreichen Spielzuges näher zu sein. Besonders gerne wird dem Gegner und den Fans nach einem defensive Stop aufgezeigt, dass man unüberwindbar oder besonders stark sei. "Bis hierhin und nicht weiter" als Muskelspiel-Geste, sozusagen.
Das Feiern eines erfolgreichen Defensiv-Spielzuges ist Teil der NFL geworden, die Spieler bringen ihre Begeisterung für einen erfolgreichen Spielzug zum Ausdruck, diese schwappt auch auf die Fans im Stadion über und sorgt nochmal für gesteigerte Emotionalität in einer High-Scoring-Sportart, die aufgrund ihrer vielen Unterbrechungen und besonderen Spielart selten große emotionale Momente generieren kann, anders als z.B. im Fußball.
Jubel der Defensivspieler in der NFL: Vertragsklauseln sorgen für Bonuszahlungen
Zu bedenken gilt ebenfalls: Im American Football wird strikt zwischen Offensive und Defensive unterschieden - jede Mannschaft hat zwei Mannschaftsteile, die ausnahmslos abwechselnd den Platz betreten. Greift das eine Team an, verteidigt das andere Team. Das Team, welches gerade angreift, hat den Ball und stellt Offensivspieler (die "Offense") auf, während die verteidigende Mannschaft gleichzeitig ihre Defensivspieler (die "Defense") auf das Spielfeld entsendet, um den Ball zurückzugewinnen.
Jeder Mannschaftsteil hat einen spezifischen Job zu erledigen. Da Defensivspieler nicht angreifen und somit nur äußerst selten Punkte durch Touchdowns erzielen können - sei es durch abgefangene Bälle der Fumbles - bejubeln Defensivspieler die Spielzüge, mit denen sie ihren Job gut gemacht haben - eben Quarterback-Sacks, gestoppte Angriffe, Recoveries oder Interceptions.
In anderen Sportarten ist das ungewöhnlich, in der NFL Teil der Kultur und des Spiels.
Zudem haben NFL-Spieler mitunter Klauseln in ihren Verträgen stehen, die ihnen bei erfolgreichen Spielzügen Bonuszahlungen zusichern. Das kann eine Anzahl von Touchdowns, gefangene Bälle oder erlaufenen Yards sein - bei Offensivspielern, die in der NFL traditionell sowieso besser bezahlt sind als Defensivspieler. Defensivspieler können sich derweil in ihren Arbeitspapieren Sonderzahlungen für Sacks oder Interceptions zugesichert haben.
So hat beispielsweise Ed Oliver, Defensive Lineman der Buffalo Bills, in seinem Vertrag stehen, dass er einen Bonus von 500.000 US-Dollar erhält, wenn er acht Sacks pro Saison erzielt. Detroit Lions Safety CJ Gardner-Johnson erhält einen Bonus von 375.000 Dollar, wenn ihm drei oder mehr Interceptions gelingen. Das motiviert ungemein - und sorgt eben auch für Jubelausbrüche beim Defensivakteur, wenn der Defensivspielzug erfolgreich war.
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