Welche deutschen Spieler haben den Super Bowl gewonnen?

Die Antwort ist sehr oft die gleiche: Sebastian Vollmer ist der erste Deutsche, der den Super Bowl gewonnen hat. Er ist bislang auch der einzige Deutsche, der die Vince Lombardi Trophy in die Höhe stemmen konnte. Doch das ist falsch.

Markus Koch ist der erste Deutsche, der den Super Bowl gewann. 1963 geboren in Niedermarsberg, ging er im Alter von vier Jahren nach Kanada, genauer gesagt nach Kitchens, 100 Kilometer westlich von Toronto.

Auf der High School hinterließ er Eindruck, sodass er ein Stipendium an der Boise State erhielt. Über das College schaffte er den Sprung in die NFL, denn 1986 wurde er als 30. Spieler in Runde 2 des Drafts von den Washington Redskins ausgewählt.

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Der Linebacker und Defensive End holte mit dem Team sogar zweimal den Super Bowl. In der Saison 1987 gewann er mit den Redskins in San Diego mit 42:10 gegen die Denver Broncos.

1991 konnte er im Super Bowl gegen die Buffalo Bills verletzungsbedingt nicht spielen, nach dem 37:24 bekam er aber als Kaderspieler ebenfalls einen Super-Bowl-Ring. Seine Karriere musste er nach einer Knieverletzung, die er sich bereits im Oktober 1991 zugezogen hatte, beenden.

Insgesamt absolvierte er 68 Spiele, 34 davon als Starter. Er kam als D-Liner in sechs Jahren NFL bei den Redskins insgesamt auf 10,5 Sacks.

Markus Koch - Die wichtigsten Daten

Welche deutschen Spieler haben den Super Bowl gewonnen? - Sebastian Vollmer

Ebenfalls ein zweimaliger Super-Bowl-Sieger ist Sebastian Vollmer. 1984 in Kaarst geboren, hat er in Düsseldorf im Alter von 14 Jahren mit dem Football angefangen. Ein Hüne war er schon damals, mit seinen 2,03 Meter und 102 Kilogramm.

"Ich war nicht besser als die anderen, weil ich genau wusste, was ich mache – sondern, weil ich größer und stärker war. Mein damaliger Head Coach Steffen Breuer hat mich zur Nationalmannschaft und in die Europaauswahl gebracht. Dadurch habe ich ein Stipendium in den USA erhalten", erzählte er in der TZ.

Die University of Georgia war auf ihn aufmerksam geworden. Der "American Dream" war anfangs aber noch keiner, denn er verstand kein Wort Englisch und legte als Redshirt zunächst eine Pause ein, um sich auf das Studium zu konzentrieren.

"Ich kam nach Amerika, habe kein Wort Englisch verstanden. Ich habe in einer kleinen Baracke gelebt mit Kakerlaken um mich herum. Heimweh, Kulturschock, das hat anfangs alles eine Rolle gespielt", sagte Vollmer, der als Tight End anfing, aber noch auf dem College zum Left Tackle umgeschult wurde.

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2009 wurde er in Runde zwei als 58. Pick von den New England Patriots ausgewählt. Und damit war er als O-Liner in den folgenden Jahren Beschützer von Superstar-Quarterback Tom Brady.

Mit dem Team, das eine Ära prägte, schaffte er es dreimal in den Super Bowl. 2011 verloren die Patriots aber 17:21 gegen die New York Giants. "Beim Super Bowl bist du für drei, vier Stunden auf dem Olymp und es wird geschaut, wer am Ende übrig bleibt. Es interessiert keinen, wer Vizemeister wird. Man wird vergessen und man selbst akzeptiert diese Niederlage auch nicht", sagte er zu der Pleite.

Mit den Patriots gewann er trotzdem insgesamt zweimal den Super Bowl: 2014 gegen die Seattle Seahawks (28:24) und 2016 gegen die Atlanta Falcons (34:28).

Vor allem das zweite Finale war historisch: Nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von 3:28 gelang den Patriots das größte Comeback in einem Super Bowl. 2016 hatte er allerdings verletzungsbedingt kein Spiel bestreiten können und wurde am Ende nach acht Jahren und 88 Einsätzen entlassen. Im Mai 2017 verkündete er sein Karriereende.

"2014 war es eine Achterbahn der Gefühle während des Spiels. Das Erste, was ich meiner Frau nach Abpfiff gesagt habe, war: 'Es hat sich gelohnt.' Ich hätte in dieser Saison oft operiert werden sollen, habe aber einfach durchgespielt. Ich hatte Kreuzbandrisse an beiden Knien. Insgesamt vier Finger hatten keine Sehnen mehr, die floppten nur so herum. Meine Schulter wurde danach operiert, es waren unzählige Knorpelstücke abgerissen. Weil du a) besessen bist von dem Sport und b) siehst, was man erreichen kann, will man weiterspielen. Wenn du gewinnst, zahlt sich das alles aus. Ich hätte auf meiner Position erfolgreicher nicht sein können", sagte er.

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