Welche Spieler haben den Franchise Tag bekommen?

Die Periode der Franchise Tags gehört in der NFL alljährlich zu den wichtigsten Phasen der Offseason. In diesem Jahr konnten die 32 Teams ihre Franchise Tags zwischen dem 20. Februar und dem 5. März vergeben. Aber was ist der Franchise Tag überhaupt? Und welche Spieler haben ihn in diesem Jahr #bekommen? Das klären wir jetzt.

Was ist der Franchise Tag in der NFL?

Der Franchise Tag erlaubt es den 32 NFL-Teams, jeweils einen Spieler aus ihrem Kader, dessen Vertrag ausläuft, weiterhin an sich zu binden. Der gewählte Spieler kann sich nicht gegen den Franchise Tag wehren, es sei denn, der aktuelle Vertrag enthält eine gesonderte No-Tag-Klausel. Spieler mit solch einer Klausel dürfen nicht getaggt werden.

Was sich im ersten Moment wie eine Form von mangelnden Arbeitnehmerrechten anhört, ist allerdings bei weitem nicht so schlimm. Eigentlich handelt es sich um nicht mehr und nicht weniger als einen neuen und verbesserten Einjahresvertrag, den der Spieler auch nicht unterschreiben muss. Allerdings darf er dann auch nicht trainieren oder spielen.

Wie hoch ist das Gehalt beim Franchise Tag?

Für die mangelnde Freiheit ihrer Arbeitgeberwahl nach Vergabe des Tags werden die Spieler fürstlich entschädigt.

Das Gehalt beim Franchise Tag wird von der NFL zentral festgelegt und entspricht entweder dem Durchschnittswert der fünf bestbezahlten Profis der Liga auf der jeweiligen Position oder 120 Prozent des Vorjahresgehalts des getaggten Spielers. Der höhere Wert ist das neue Jahresgehalt. Egal wie, der Spieler kommt also auf jeden Fall besser weg.

Wie funktioniert der Franchise Tag genau?

Der Franchise Tag konnte nur an Spieler vergeben werden, die am 13. März, wenn das neue Ligajahr beginnt, zu Unrestricted Free Agents geworden wären. Die Teams wählten dabei ausschließlich Topspieler, die sie nicht ohne Kompensation verlieren wollen.

Wichtig: Die Vergabe eines Franchise Tags ist keine Pflicht! Teams konnten diese Option nutzen. Wenn sie in ihrem Kader aber keinen Kandidaten gesehen haben, bei dem sich ein Franchise Tag lohnt, dann konnten sie auch verzichten.

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Beim Franchise Tag unterscheidet die NFL zwischen zwei verschiedenen Arten. Es gibt zum einen den Exclusive Franchise Tag und zum anderen den Non-exclusive Franchise Tag. Der Exclusive Franchise Tag verbietet dem getaggten Spieler jegliche Verhandlungen mit anderen Teams.

Spieler, die von ihrem Team mit dem Non-exclusive Franchise Tag belegt werden, dürfen hingegen mit anderen Teams verhandeln. Gibt es zwischen dem Spieler und dem anderen Team eine Einigung, darf das aktuelle Team mit dem Angebot gleichziehen.

Tut es das nicht, erhält es vom neuen Team zwei Erstrundenpicks im Draft als Kompensation, nur dann darf der Spieler wechseln.

Als dritte Option gibt es auch noch den Transition Tag, bei dem sich das Gehalt aus den zehn bestbezahlten Spielern zusammensetzt, dafür gibt es bei einem Abgang des Spielers keine Kompensation.

Spieler, die mit dem Tag belegt wurden, sind so lange nicht für den Trainings- und Spielbetrieb freigegeben, bis sie den Tag - also den neuen Einjahresvertrag - zu den erwähnten Konditionen unterschreiben oder - im Falle des Non-exclusive Tags - den Klub gewechselt haben.

Welche Spieler haben 2024 den Franchise Tag bekommen?

Diese Spieler haben in der laufenden Offseason den Franchise Tag bekommen:

Was sind Vorteile des Franchise Tags?

Der Franchise Tag gibt dem Team die Möglichkeit, einen seiner Starspieler für ein weiteres Jahr zu binden und verhindert, dass dieser ohne Gegenleistung einfach so geht. Zudem verschafft der Tag beiden Parteien, also Team und Spieler, mehr Zeit, einen langfristigen Vertrag auszuarbeiten.

Was sind Nachteile des Franchise Tags?

Vor allem für NFL-Spieler ist der Franchise Tag deshalb ein Problem, weil er verhindert, dass sie sich anderswo nach einem langfristigen Angebot umschauen können, das ihrem Marktwert entspricht. Je langfristiger ein Vertrag, desto größer die Sicherheit. Denn in der NFL ist das Karriereende stets nur eine schwere Verletzung entfernt.

Ein Beispiel: Ein Spieler gehört zu den Besten auf seiner Position und hätte die Möglichkeit, bei einem beliebigen Team, das genau diesen Spielertypen sucht, einen dicken Vertrag zu unterschreiben. Allerdings wurde der Spieler mit dem Franchise Tag belegt. Er unterschreibt diesen, verletzt sich in der Folgesaison aber schwer.

Nach der Spielzeit wird er zum Free Agent und findet in der NFL aufgrund seiner Verletzung keinen Job mehr oder bekommt nur noch Angebote zu deutlich geringeren Bezügen, als es ein Jahr zuvor möglich gewesen wäre. Für diesen Spieler wäre der Franchise Tag also der Worst Case.

Ein weiterer Nachteil, der damit zusammenhängt: Die Motivation eines Spielers, der quasi zum Verbleib gezwungen wird, kann im Extremfall Richtung null tendieren. Womöglich unterschreibt er den Tag auch gar nicht und nimmt sich eine Auszeit.

Das hilft ihm zwar auch nicht, das Team jedoch kann ebenfalls nicht auf seine Dienste bauen. Auch eine öffentliche Schlammschlacht zwischen Klub und Spieler ist nach Vergabe des Franchise Tags durchaus keine Seltenheit.