Der deutsche Basketball trauert um den langjährigen Nationalmannschaftskapitän Ademola Okulaja. Der gebürtige Nigerianer, an der Seite von Dirk Nowitzki Bronzemedaillen-Gewinner bei der WM 2002, starb in Berlin am Dienstag im Alter von 46 Jahren. Das gab der Deutsche Basketball Bund (DBB) bekannt.
"Wir sind erschüttert und können Ademolas Tod einfach nicht fassen. In Gedanken sind wir jetzt bei seiner Familie, der wir viel Kraft wünschen", sagte DBB-Präsident Ingo Weiss: "Ademola war ein ebenso großartiger Spieler wie Mensch. Ich persönlich habe einen tollen Basketballfreund verloren und werde ihn sehr vermissen."
Okulaja, der eine 2008 diagnostizierte Krebserkrankung überstanden hatte, absolvierte 172 Länderspiele und führte das Team jahrelang als Kapitän auf das Feld. Höhepunkt seiner Karriere war der Bronze-Coup von Indianapolis, der sich im September zum 20. Mal jährt. In der Bundesliga spielte Okulaja für Alba Berlin, RheinEnergie Köln und die Brose Baskets Bamberg (heute Brose Bamberg). Der Power Forward, auch bei zahlreichen europäischen Spitzenklubs wie etwa dem FC Barcelona aktiv, gewann mit den Berlinern den Korac Cup (1995) und die Meisterschaft (2000).
Bestürzung in ganz Europa
Ein Jahr nach seinem Abschied aus Bamberg hatte Okulaja 2010 sein Karriereende bekannt gegeben und später unter anderem NBA-Profi Dennis Schröder als Manager betreut. Sein letztes Länderspiel absolvierte der "Warrior" im September 2007. Okulaja kam auf 1794 Punkte im Nationaltrikot und spielte bei sechs Europameisterschaften.
Okulajas Tod hat im deutschen Basketball und darüber hinaus für Bestürzung gesorgt. "Das ist so schwer zu begreifen und so unfassbar traurig", schrieb etwa Marko Pesic bei Twitter . Der Geschäftsführer der Basketballer des FC Bayern hatte 2002 an Okulajas Seite WM-Bronze geholt.
"Wir sind tieftraurig über Ademolas Tod. Er war ein Albatros der ersten Stunde und einer der ersten, der aus unserem Nachwuchsprogramm eine große Basketball-Karriere gestartet hat", sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi: "Die Alba-Familie hat heute einen Freund und langjährigen Wegbegleiter verloren."
Auch der FC Barcelona, für den Okulaja in seiner erfolgreichen Karriere ein Jahr aufgelaufen war, reagierte geschockt. "Mit großem Bedauern haben wir die Nachricht vom Tod Ademola Okulajas erhalten, der in der Saison 2001/2002 für unser Team spielte und eine deutsche Basketball-Legende war", teilten die Katalanen mit. "Ademola Okulaja hat alles Gute an unserem Sport als echter Wettkämpfer auf dem Feld und als noch besserer Gentleman außerhalb davon dargestellt", sagte Jordi Bertomeu, Chef der EuroLeague. Man könne "nicht trauriger sein".