Johannes Thingnes Bö hat die Erwartungen an die neue Biathlon-Saison gedämpft. Der Norweger sprach im Interview mit TV2 über seinen deutlichen Trainingsrückstand.
Bö hatte sich im Sommer zurückgezogen und nur privat trainiert. Zuletzt erst kehrte er ins Mannschaftstraining mit seinen Landsleuten zurück. “3. Biathlontraining auf den Rollerskis dieses Jahr. Brauche noch mindestens zwei weitere, um für den Winter bereit zu sein”, schrieb er am 1. September unter einem Post auf Instagram.
Dass die ernst gemeint war, bestätigte er TV2: "Das ist so wenig, dass die Menschen gar nicht wissen, wie wenig das ist. Es ist alles vorbereitet, damit sie mich schlagen."
Bö hatte in der vergangenen Saison den Biathlon-Weltcup dominiert. Insgesamt stand er in 17 Rennen ganz oben. Dabei gewann er in Oberhof fünf Goldmedaillen, eine Silber- und eine Bronzemedaille.
Bö glaubt nicht an Wiederholung seiner Fabelsaison
Bö selbst glaubt nicht daran, diese Fabelsaison noch einmal wiederholen zu können. "Das werde ich nie mehr schlagen. Ich weiß allerdings auch nicht, ob das überhaupt noch jemand schlagen wird", sagte der 30-Jährige.
Dennoch peile er wieder den Gewinn des Gesamtweltcups an – auch wenn die Geburt seines Sohnes seine Vorbereitung durcheinandergebracht hat. Er sei “darauf vorbereitet, etwas mehr pushen zu müssen und nicht mehr so viel zu gewinnen".
Bis zum Start der Saison hat Bö noch ein wenig Zeit. Der erste Weltcup startet am 25. November im schwedischen Östersund.
Nach Angaben von Bö will er spätestens im Oktober wieder auf dem gleichen Leistungsniveau wie seine Teamkameraden aus der norwegischen Mannschaft sein. "Und ich hoffe, dass ich danach vor ihnen sein werde", sagte er.
Spätestens Anfang Februar sollte er seine Top-Form wieder haben. Dann geht nämlich im tschechischen Nove Mesto mit der Biathlon-WM der Saisonhöhepunkt über die Bühne.