Agit Kabayel weiß, wovon er spricht. Der 32-Jährige ist zum einen die deutsche Schwergewichts-Hoffnung, er hat nach seinem Sieg gegen Frank Sanchez im vergangenen Mai einen WM-Kampf im Blick und will der erste deutsche Schwergewichts-Weltmeister seit Max Schmeling werden.
Zum anderen gehörte sein Kampf gegen Sanchez zur Fightcard des ersten Duells zwischen Tyson Fury und Oleksandr Usyk, er hat den Fight also aus nächster Nähe gesehen. Dazu hat Kabayel mit Spencer Brown denselben Manager wie Fury, gehört daher zum Team des Briten.
Ja, Kabayel mag deshalb ein wenig voreingenommen sein, wenn er über das zweite Aufeinandertreffen zwischen Fury und Usyk am 21. Dezember in Riad spricht.
Doch der Bochumer kann die Lage vor Fury vs. Usyk 2 extrem gut einschätzen, was er im exklusiven Gespräch mit DAZN auch getan hat. Daneben verriet er aber auch, wie sein Verhältnis zu Fury ist.
Agit Kabayel exklusiv bei DAZN über ...
… den ersten Kampf zwischen Usyk und Fury: "Der erste Kampf war wirklich gigantisch, eine geile Show. Ich war selbst vor Ort, habe am selben Abend gekämpft. Es war einer der schönsten Schwergewichtskämpfe in den letzten Jahren, wirklich ein Weltklasse-Kampf. Deswegen glaube ich, dass die Vorfreude auf den Rückkampf umso größer ist."
… beeindruckende Aspekte bei Usyks Auftritt: "Usyk beeindruckt mich eigentlich bei jedem Kampf: sein Auge, seine Beweglichkeit, die Power, die er hat, dass er vom Cruisergewicht hochgekommen ist. Man muss den Hut vor dem Jungen ziehen und vor dem, was er in seiner Karriere geschafft hat. Er hat Olympia-Gold, alle Titel im Cruisergewicht und als Schwergewicht alle Titel geholt. Das hat, glaube ich, noch nie jemand geschafft. Was willst du da mehr sagen, da gibt es nichts zu meckern. Er hat eine weiße Weste und alles geholt, was man holen kann."
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… beeindruckende Aspekte bei Furys Auftritt: "Tyson hat sich auch sehr, sehr gut bewegt. Aber ich glaube, Tyson hat genau da, wo er Usyk hatte, nicht mehr nachgesetzt und wollte Leuten nur noch eine Show bieten. Das fand ich ein bisschen schade, weil er hätte den Kampf gewinnen können. Er hat auch die Mittel dazu gehabt. Er ist 2,06 Meter groß und es ist beeindruckend, wie er sich bewegt. Es war ein sehr, sehr knappes Ding, aber [die Punktentscheidung] war gerechtfertigt."
… Erwartungen an das Rematch: "Ich glaube, wir werden etwas Ähnliches sehen, aber dieses Mal wird Tyson Fury versuchen, den Druck aufzubauen und zu finishen, wenn er die Möglichkeit hat. Am Ende ist es Boxen, da kann ein Schlag alles entscheiden. Für den Boxsport wäre es besser, wenn Fury gewinnt."
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… sein Verhältnis zu Fury: "Wir sind Freunde geworden. Man darf nicht vergessen, wir haben jetzt mit Spencer Brown denselben Manager. Irgendwie ist ja auch alles durch ihn ins Rollen gekommen. Er hat dazu beigetragen, wofür ich ihm sehr, sehr dankbar bin. Ich beweise dabei meine Loyalität ihm gegenüber. Ich wünsche ihm, dass er gewinnt, weil Usyk alles erreicht hat, was man erreichen kann. Für den Boxsport wäre es besser, wenn Fury gewinnt, weil jeder den Kampf AJ gegen Fury sehen will."
… ein Rematch aus der Kämpferperspektive: "Ich kann mich gar nicht in die Situation hineinversetzen. Ich denke schon, dass viel Spannung zwischen den beiden liegen wird, weil von beiden Seiten Respekt da ist. Ich glaube, Fury wird seine Spielchen nicht mehr machen. Weil er weiß, dass er Usyk Respekt gegenüberbringen muss wegen dem, was er geleistet hat. Auch in den Trainingskämpfen wird mehr Fokus sein."
… den mental Stärkeren zwischen Usyk und Fury: "Das kann ich nicht sagen. Ich glaube, Usyk macht einen mental starken Eindruck und denke, er ist da stärker aufgebaut. Aber es könnte auch sein, dass Fury Blut geleckt hat und die erste Niederlage seiner Karriere nicht auf sich sitzen lassen möchte."
… seine Prognose für den Kampf: "Es ist sehr, sehr schwer, eine Prognose zu diesem Kampf abzugeben. Ich habe die Fury-Brille auf, ich gönne es ihm vom Herzen. Ich bin Team Fury und wünsche ihm auf jeden Fall viel, viel Erfolg, und dass er den Sieg nach Hause bringt."
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