Anthony Joshua ist offenbar bereit. Denn nachdem das Duell zwischen "AJ" und Robert Helenius von gegenseitigem Respekt geprägt war, wurde es am Freitag beim Staredown plötzlich intensiv, es knisterte.
Keine wollte den Blick abwenden, und Joshua fragte seinen Kontrahenten: "Geht es dir gut?" Helenius nickte, und Joshua meinte: "Du siehst aus, als hättest du ein Problem. Hast du ein Problem mit mir?"
Helenius antwortete: "Ich habe kein Problem." Womit der Staredown aber immer noch nicht beendet war, "The Nordic Nightmare" ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
"Entweder wir kämpfen jetzt oder wir kämpfen morgen - so oder so werden wir kämpfen", sagte Joshua und meinte: "Bleib ruhig und bleib cool." Helenius entgegnete: "Ich bin cool."
Coolness kann helfen
Coolness wird dem Finnen helfen, wenn er am Samstag in London vergleichsweise spontan gegen "AJ" in den Ring steigt. Helenius ist der Ersatz für Dillian Whyte, der ursprünglich gegen Joshua antreten sollte, der Kampf wurde wegen einer positiven Dopingprobe von Whyte jedoch abgesagt.
"Späte Wechsel sind nicht ideal, aber es ist das dritte Mal, dass das passiert. Wir hatten es mit Kubrat Pulev und Carlos Takam, Jarrell Miller und Andy Ruiz Jr., so etwas passiert", sagte Joshua.
Eine lange Karriere bringe diese Art von Hindernissen mit sich und er müsse mich einfach daran gewöhnen, so Joshua, der gegen Helenius zum Siegen verdammt ist, wenn er seine verlorenen WM-Titel früher oder später zurückholen will: "Ja, das ist ein weiterer Stein in meinem Schuh auf dem Weg zur Spitze des Berges."
Helenius stand am Samstag noch im Ring
In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat "AJ" nur drei Kämpfe bestritten, von denen er zwei gegen Oleksandr Usyk verlor. Mit einem Sieg will er die ins Stocken geratene Karriere wieder zum Laufen bringen.
Sein Gegner (32-4, 21 KOs) stand erst am vergangenen Wochenende im Ring, der 39-Jährige hatte gegen seinen Landsmann Mika Mielonen aber keine Probleme, er gewann durch TKO in Runde drei. "Helenius hat am Samstag gekämpft, er macht das Richtige. Als Kämpfer muss man beschäftigt bleiben, man muss aktiv bleiben und sein Können immer wieder unter Beweis stellen, denn nur so kann man sich verbessern", sagte Joshua (25-3, 22 KOs).