Sieben Monate nach seiner zweiten Niederlage gegen Oleksandr Usyk steigt Anthony Joshua wieder in den Ring. Erstmals seit 15 Kämpfen geht es für den Goldmedaillengewinner von London 2012 nicht um einen Gürtel. Und doch steht gegen den Amerikaner Jermaine Franklin so viel für AJ auf dem Spiel, wie noch nie zuvor. Denn er hat bereits angekündigt, dass er seine Karriere beenden will, sollte er am Samstag (ab 20.00 Uhr LIVE auf DAZN) seinen dritten Fight in Folge verlieren.
Doch es geht nicht nur um die Fortsetzung seiner Karriere, sondern auch um die Wiederherstellung seiner Reputation. Sieben Jahre lang galt AJ schließlich als das Maß aller Dinge im Schwergewichtsboxen. Dann kam Usyk, nahm ihm im August 2021 seine Gürtel ab. Und spätestens, als Joshua auch den zweiten Fight gegen den Ukrainer knapp verlor und im Anschluss mit einer wirren Rede den Eindruck machte, den Verstand verloren zu haben, ist der Ruf des einst hoch angesehenen Engländers massiv beschädigt.
Gegen Franklin will AJ seine Chance nutzen, um der Welt zu zeigen, dass er mit 33 Jahren nach wie vor zu den besten Schwergewichtsboxern der Welt gehört. Und dass er nach wie vor ein Boxer mit Finisher-Qualität ist. Und so kündigt er gegenüber Talksport vor dem Fight am Samstag an: "Ich glaube, ich werde Jermaine in Runde 10 besiegen."
Franklin will seine Chance nutzen
Ansagen, die seinen Kontrahenten natürlich kaltlassen. Franklin steht seinerseits vor dem größten Fight seiner Karriere. Nach seiner knappen Niederlage gegen den ehemaligen Titelanwärter Dillian Whyte im vergangenen November fühlt er sich heute "mehr als bereit und mehr als in Form. Ich bin bereit, ein Feuerwerk zu zünden", so der US-Amerikaner auf der Pressekonferenz vor dem Event.
"Ich habe AJs Kämpfe gesehen, bevor wir diese Möglichkeit hatten oder überhaupt darüber nachgedacht haben, dass es möglich sein könnte. Mein Selbstbewusstsein ist immer groß. Du bist im falschen Business, wenn du nicht ernsthaft an dich selbst glaubst. Ich werde mir den Sieg egal wie holen", führt Franklin weiter aus.
Geht es nach dem 29-jährigen Profi, ist auch ein K.o.-Sieg nicht ausgeschlossen: "Wenn ich ihn auf seinen Hintern schicken kann, dann werde ich das tun. Alles ist möglich. Ich komme von einem Ort, an dem es nicht viele Möglichkeiten gibt. Und ich habe es so weit geschafft. Also ist alles möglich."