Mit dem sportlichen Erfolg kommt der Ruhm. Mit dem Ruhm die Exzentrik. Und die Exzentrik führt zu ziemlich verrückten und kontroversen Ideen. Auf kaum eine Person trifft das besser zu, als auf den jungen Mike Tyson, der sich in den 80ern zu den besten Boxern der Welt aufschwang, der jüngste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten wurde. Und rund um das Ende der 80er und im Verlaufe der 90er Jahre zu den berühmtesten Persönlichkeiten dieser Welt gehörte.
Bilder von ihm gingen rund um den Globus, seine Boxkämpfe zogen Massen in seinen Bann. Wie 1997, als er Evander Holyfield einen Teil des Ohres abbiss und für eines der markantesten Bilder und Momente der Boxgeschichte sorgte. Und natürlich wurde auch Tysons Privatleben aus allen Richtungen beleuchtet. Der Weltmeister genoss das Rampenlicht und bediente die Presse und die Öffentlichkeit mit jeder Menge Schlagzeilen, Waghalsigkeiten, Eskapaden und Geschichten.
Bilder von Mike Tyson und seinen Tigern gehen um die Welt
Berühmt geworden ist im Zuge dessen auch Tysons Zuneigung und Nähe gegenüber wilder Raubkatzen. Zwischenzeitlich hielt die heute 58-jährige Boxlegende drei bengalische Tiger, auch Pumas lebten auf seinem Anwesen als Haustiere. Bilder vom jungen, muskelbepackten Ausnahmeathleten mit einem Tiger an der Leine gehen heute noch durchs Netz.
Tierschützer gingen auf die Barrikaden, sensationsgeile Paparazzi rieben sich die Hände, Fans feierten die Show. Und im Hollywood-Klamauk-Klassiker "Hangover" von 2009 haben Tyson und ein bengalischer Tiger in Anspielung auf dessen ungewöhnliche Leidenschaft sogar einen Cameo-Auftritt.
Dabei hält Tyson seit vielen Jahren schon keine Wildtiere mehr, mit denen er früher sogar in einem Bett geschlafen hat. Heute spricht er darüber von einem von vielen Fehlern, die ihm in jungen Jahren in all seiner Leichtsinnigkeit und Überheblichkeit unterlaufen sind. Im Alter ist Tyson weiser und besonnener geworden - und bewertet auch das Halten von wilden Raubkatzen längst als keine gute Idee mehr.
Heute bewertet Mike Tyson das Halten von Raubkatzen als Fehler
"Es war alles wegen meiner Unsicherheiten, vermute ich. Ich wollte etwas Wildes, das mich liebt", ging Tyson schon vor drei Jahren im Podcast "Hotboxin with Mike Tyson" tiefgründiger auf die Bewegtgründe ein, warum er Tiger als Haustiere haben wollte. Heute weiß er um die Gefahren: "Wenn man ihn anschaut und er registriert, dass man sich komisch verhält, wird er dich töten. Und er will dich nicht, er will nur allein sein."
Getötet wurde keiner von Tysons Tigern, Unfälle gab es aber. So erzählte Tyson einst davon, selbst gebissen worden zu sein, außerdem gibt es Geschichten über Vorfälle mit Nachbarn und ihren Hunden, die von Tysons Tigern in Gefahr gebracht wurden. Auch über eine Frau, die auf das Anwesen in Las Vegas eingedrungen war und unbequeme Bekanntschaft mit einem Tiger machte, gibt es Berichte.
Erfahrungen, die Tyson heute eines Besseren belehren. In einem Instagram-Video von 2021 blickt der US-Amerikaner zurück: "Ich war dumm. Es war ein Fehler, Tiger zu halten. Du kannst sie nie zu 100 Prozent kontrollieren. Sie könnten dich aus Versehen töten, selbst wenn das nicht mal ihre Absicht ist."