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Boxen

"Wenn ich verliere, dann...": Schicksalskampf für AJ gegen Franklin macht selbst den Promoter nervös

"Wenn ich verliere, dann...": Schicksalskampf für AJ gegen Franklin macht selbst den Promoter nervösDAZN

Seit zehn Jahren steigt Anthony Joshua als professioneller Schwergewichtsboxer in den Ring, seine letzten 15 Fights waren allesamt Titelkämpfe. Er hat Wladimir Klitschko als König des Schwergewichts abgelöst und in Rente geschickt, er ist sensationell gegen Andy Ruiz gefallen und wiederauferstanden. Er ist zum berühmtesten Schwergewichtler der Welt geworden. Doch noch nie war der Druck auf AJ vor einem Kampf so hoch wie vor dem Duell mit Jermaine Franklin am kommenden Samstag (ab 20.00 Uhr live auf DAZN). 

Dafür haben nicht Presse, Promoter, Sponsoren oder Fans gesorgt. Sondern Joshua höchstselbst, indem er gegenüber der Daily Mail ankündigte: "Ich werde in Rente gehen, wenn ich diesen Kampf verliere." Seit 2020 hat Joshua keinen Kampf mehr gewonnen, gegen den starken Ukrainer Oleksandr Usyk kassierte er in dieser Zeit zwei Niederlagen, jeweils nach zwölf Runden hochklassigem Schwergewichtsboxen. Nun, sieben Monate nach dem letzten Usyk-Spektakel, heißt es siegen oder fliegen für den Engländer. 

joshua-franklin-presser-matchroom-ftrMark Robinson/Matchroom

AJ freut sich auf eine Zeit ohne Druck

"Wenn die Leute wollen, dass ich aufhöre, dann höre ich auf. Ich werde nicht kämpfen, wenn die Leute das nicht wollen", fügte Joshua seiner Ankündigung hinzu. Der Gedanke an die Rente ist derweil schon recht konkret. "Ich weiß, wenn ich im Ruhestand bin, werde ich mich entspannen. Ich werde denken: Verdammt nochmal, ich bin fertig."

Dass er dann jeglichen Druck los ist, kann er kaum erwarten: "Ihr setzt mich so sehr unter Druck, wenn ich fertig bin, werden die Ketten weg sein. Ich werde lachen und das Leben lieben." Seine Karriere von einem einzigen Kampf abhängig zu machen, ist riskant, gerade im Schwergewicht, wo ein Schlag alles entscheiden kann.

Promoter zwischen Nervosität und Mega-Fight

Das weiß auch Promoter und AJ-Begleiter Eddie Hearn, der deswegen gegenüber RTL offen zugibt "nervös" zu sein. Zwar steigt Joshua gegen den nicht sehr hoch eingeschätzten Franklin als Favorit in den Ring. Hearn weiß aber auch: "Franklin hat zuletzt Dillian Whyte geboxt. Das war ein sehr enger Kampf. Franklin ist ein sehr guter Schwergewichtler. Meiner Meinung nach ist er im Schwergewicht in den Top 15, vielleicht sogar Top 10 der Welt. Und AJ kommt nun nach diesen zwei Niederlagen zurück." 

Einen Ausblick gab Hearn im Falle eines Sieges seines Schützlings aber auch. Dann hätte AJ seine Reputation zurück - und ein nächster Mega-Fight wäre in Aussicht. "Er wollte schon immer die großen Kämpfe", so Hearn, "er hat jeden geboxt - bis auf Wilder und Fury. Das sind die Leute, gegen die er kämpfen will. Der Kampf gegen Fury ist natürlich der größte Kampf, den es im Boxen gibt. Aber ein Kampf gegen Deontay Wilder steht dem in nicht viel nach. Wenn er Jermaine Franklin schlagen kann, wird er wieder solche Mega-Fights haben wollen. Und ich glaube, das ist es, was er tun wird."