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Boxen

Wie oft war Mike Tyson Weltmeister?

Wie oft war Mike Tyson Weltmeister?DAZN
Mike Tyson steigt mit 56 Jahren nochmal in den Ring und kämpf gegen Jake Paul. Der You-Tube- und Social-Media-Star bekommt es mit einem echten Champion zu tun, der sich mehrfacher Weltmeister nennen darf.

Am 22. November 1986 wurde in Las Vegas Boxgeschichte geschrieben: Der mit Muskeln aufgepumpte, 1,78 Meter kleine Jungspund und Kraftprotz Michael Gerard, genannt Mike, Tyson forderte den kanadischen Titelverteidiger Trevor Berbick im Schwergewicht heraus, gewann schon in der zweiten Runde via technischer Knockout und krönte sich mit nur 20 Jahren und 144 Tagen zum jüngsten Boxweltmeister aller Zeiten. Eine Marke, die bis heute Bestand hält. 

Heute ist Tyson kein Weltmeister mehr, vom Boxen bekommt "Iron Mike" aber immer noch nicht genug. 2020 stieg der 56-Jährige für einen Schaukampf gegen Roy Jones jr. letztmals in den Ring, damals nach 15-jähriger Boxpause. So lange dauerte es diesmal nicht bis zu seinem nächsten Auftritt. Am 16. November kämpft Tyson gegen den Social-Media-Star und Box-Newcomer Jake Paul. 

Ein ungleicher Kampf, das beweist allein der Blick auf die Bilanz: Der technisch perfekt ausgebildete Tyson blickt auf eine gewaltige Erfahrung aus 58 offiziellen Profikämpfen zurück. 50 davon konnte er gewinnen, mit seinen 44 Knockouts gehört Tyson zu den härtesten Punshern, die das Schwergewichtsboxen jemals hervorgebracht hat. 

Mike Tyson: Mit dem Sieg gegen Trevor Berbick beginnt die Regentschaft von "Iron Mike" 

Paul schwingt sich erst seit wenigen Jahren im Boxen auf, darf sich mittlerweile immerhin Profiboxer nennen und hat seit seinem Quereinstieg zehn Kämpfe bestritten, von denen er nur den gegen Tommy Fury verloren hat. Mit einem echten Champion und Ex-Weltmeister hatte es das Großmaul aber noch nicht zu tun. Auch wenn der Altersunterschied 31 Jahre beträgt, eine gewaltige Herausforderung. 

Schließlich ist Tyson nicht nur der jüngste Schwergewichtsweltmeister der Welt. Kurz nach seinem Triumph gegen Berbick gewann Tyson auch die Gürtel der Verbände WBA und IBF und kürte sich gemeinsam mit seinem WBC-Titel zum ersten Undisputed Heavyweight Champion of the World der drei-Verbände-Ära. 

Alle drei Gürtel verlor er dann am 11. Februar 1990: Tysons Knockout gegen den völligen Außenseiter James Douglas schockte die gesamte Boxwelt. Es war die erste Niederlage des kontroversen Superstars in dessen bis dahin so beeindruckender Profikarriere überhaupt. Und es sorgte für den sportlichen Umschwung. Außerhalb des Rings polarisierte Tyson schon immer, innerhalb aber waren seine Fähigkeiten und seine Härte aber über alle Zweifel erhaben. 

Ein Ruf, dem er nach der Niederlage gegen Douglas nicht mehr nachkommen konnte. Zumal ihn seine privaten Eskapaden immer wieder Steine in den Weg legten. Allen voran eine dreijährige Haftstrafe, die er von 1992 bis 1995 absitzen musste, weil er der Vergewaltigung schuldig gesprochen wurde. 

Mike Tyson: Fragwürdiges Comebackversuch nach Haftstrafe in den 1990er Jahren

Als er wegen guter Führung vorzeitig entlassen wurde und auf Bewährung frei war, stürzte sich Tyson ins Comeback. 1996 gewann er gegen Frank Bruno den WBC-Titel zurück, noch im selben Jahr konnte er Bruce Seldon um dessen WBA-Gürtel erleichtern. Beide WM-Kämpfen gerieten rückblickend aber mehr zur Farce als zur Wiederauferstehung des Champions: Bruno und Seldon lieferten beiderseits kaum Gegenwehr. 

Ganz anders Evander Holyfield, gegen den Tyson 1996 gleich zwei Mal verlor. Der zweite Titelkampf ging in die Geschichte ein, weil Tyson seinem Gegner ein Teil des Ohres abbiss und so nicht nur disqualifiziert wurde, sondern auch seine Boxlizenz für lange Zeit verlor. Nach weiteren Eskapaden und viel Politik startete Tyson ab 1999 ein erneutes Comeback, ein weiterer WM-Titel war ihm aber nicht mehr vergönnt. Am nächsten war er noch 2002 dran, als er aber gegen Lennox Lewis kein Land sah. 

Alles in allem kann sich Tyson also fünffacher Weltmeister nennen, wobei sein sportlicher Ruhm in zwei unterschiedlichen Phasen eingeteilt ist. Zwischen 1986 und 1990 war er zweifellos der beste Schwergewichtsboxer der Welt und dreifacher Titelträger. Seine Wiederauferstehung 1996 hinterließ dagegen Zweifel - und endete krachend mit den zwei Niederlagen gegen Holyfield.