Eishockey-Superstar Leon Draisaitl wird nach dem Play-off-Aus mit den Edmonton Oilers in der NHL die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Finnland und Lettland nicht verstärken. Das teilte der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) am Mittwochmorgen mit. "Es ist in der Kürze der Zeit nicht möglich, seine WM-Teilnahme zu realisieren", sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast, der am Dienstag ein "ausführliches Gespräch" mit Draisaitl geführt hatte. "Nach 92 NHL-Spielen inklusive zweier intensiver Serien braucht er jetzt einfach Zeit, um sich von den Strapazen zu erholen und sich körperlich zu regenerieren", erklärte Künast: "Zumal es auch Exit-Meetings und Medien-Termine mit den Oilers vor Ort gibt." Man habe "angesichts seiner Rolle bei den Oilers volles Verständnis" für die Absage.
Am Dienstag hatte Draisaitl bei der Abschlusspressekonferenz in Edmonton seine Teilnahme noch offen gelassen. "Ich bin mit dem deutschen Team in Kontakt", bestätigte der 27-Jährige, "wir versuchen gerade, einige Dinge zu klären. Wir werden sehen." Danach fiel in einem Telefongespräch mit Künast die Entscheidung.
Draisaitl, der in der abgelaufenen NHL-Hauptrunde zum dritten Mal die 50-Tore-Marke geknackt hatte, war in der Nacht zu Montag im sechsten Spiel gegen die Vegas Golden Knights gescheitert. Ein großes Problem wäre die rechtzeitige Anreise nach Tampere gewesen, wo die deutsche Mannschaft ihre ersten drei WM-Spiele gegen die Favoriten Schweden, Finnland und USA verloren hatte. Sollte sie auch am Donnerstag (19.20 Uhr MESZ/Sport1 und MagentaSport) gegen Dänemark nicht gewinnen, könnten das Viertelfinale und die direkte Olympia-Qualifikation schon außer Reichweite sein.