Im August 2003 machte Eugene Melnyk ein echtes Schnäppchen: Für schmale 92 Millionen US-Dollar kaufte der schon damals polarisierende Pharma-Milliardär das kanadische NHL-Team Ottawa Senators, das kurz vor dem Bankrott stand. Im März 2022, und damit 19 Jahre später, ist Melnyk im Alter von 62 Jahren an Leberversagen gestorben. Nun stehen seine Senators erneut zum Verkauf - und könnten laut ESPN und einem Bericht von The Athletic mit einem Verkaufswert von ca. einer Milliarde US-Dollar zum teuersten NHL-Team der Geschichte aufsteigen.
Doch nicht nur das. Mit dem US-Rapper Snoop Doog könnte die Franchise, die die gerade laufenden Playoffs als Sechster der Atlantic Division deutlich verpasst hat, gleichzeitig ein weltbekanntes Gesicht gewinnen. Snoop Doggs Liebe für den Sport ist genauso bekannt wie seine Musik, mit der er seit Dekaden auf der ganzen Welt erfolgreich und berühmt ist. Regelmäßig zeigt er sich in Sportjerseys, ist WWE-Fan und Gastmoderator wie neulich bei Wrestlemania 39, auch in der Halftimeshow des Superbowls durfte der 51-Jährige schon auftreten.
Nun ist er der prominenteste Teil einer mehr als zwölfköpfigen Investorengruppe, die ein Angebot für die Senators abgegeben hat. Auch an seine 80 Millionen Instagram-Follower wendete er sich schon und schrieb: "Ich freue mich darauf, Teil des Eigentümerteams zu sein. Ich will Eishockey in unsere Community zurückbringen."
Konkurrenz kommt aus dem Heimatland der Sens
An der Spitze der Investorengruppe steht laut The Athletic das amerikanische Tech-Unternehmen Neko Sparks, das von den Ex-Profis Mattias Norström und Trevor Daley beraten wird, die es gemeinsam auf weit über 2.000 NHL-Spiele bringen. Auch Daniel Cherry soll seine Finger im Spiel haben. Cherry arbeitet als Manager für Adidas, mit dem Snoop Dogg seit vielen Jahren eine Partnerschaft pflegt.
The Athletic zitiert auch einen Insider, der allerdings namentlich genannt werden darf. "Snoop Dogg ist leidenschaftlich dabei, äußert Ideen und hat aufrichtig Lust. Er will dieses Team!", wird die Quelle zitiert. Dabei will der Hip-Hop-Virtuose auch soziale und gesellschaftliche Projekte antreiben: "Er will das Spiel näher heranbringen an Minderheiten und benachteiligte Kinder, die bislang kein Eishockey spielen konnten. Er will die Community im Blick haben."
Wie hoch das Angebot ausfiel und welchen Beitrag Snoop Dogg leisten will, ist nicht bekannt. Die Konkurrenz der Sparks-Gruppe dafür schon: Christopher Bratty ist in Kanada ein Immobilien-Mogul und schert ebenfalls eine Investorengruppe um sich, um die Ottawa Senators, für die der deutsche Ex-DEL-Spieler Tim Stützle spielt, zu kaufen. Und auch Bratty bringt prominente Unterstützung mit. So soll der Hollywood-Schauspieler Ryan Reynolds an seiner Seite stehen. Der Ausgang über den Verhandlungspoker ist offen.