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Champions League, Auswärtstorregel: Die Neuerung zur Saison 2021 / 22

Champions League, Auswärtstorregel: Die Neuerung zur Saison 2021 / 22Getty Images
Die Auswärtstorregel gilt ab dieser Saison in den UEFA-Wettwewerben nicht mehr. Was das konkret bedeutet, was die UEFA zu dieser Entscheidung bewog - und die spektakulärsten Ergebnisse mit der Regel.

Am 24. Juni 2021 gab die UEFA etwas überraschend bekannt: Ab der Saison 2021 / 22 gibt es die Auswärtstorregel nicht mehr in der Champions League, Europa League und der neuen Europa Conference League - 56 Jahren hatte diese zuvor gegolten und einige legendäre Spielverläufe erst möglich gemacht. Darunter "La Remontada", das 6:1 von Barcelona gegen PSG im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League 2016/17. Ohne die Auswärtstorregel hätte es nach dem 4:0 für PSG daheim bei einem 5:1 Verlängerung gegeben. So musste Barca zwingend ein sechstes Tor daheim erzielen, um nicht auszuscheiden. Eine Verlängerung war durch das Auswärtstor von Paris vom Tisch.

Was bedeutet die Abschaffung der Auswärtstorregel konkret? Eine der ersten Leidtragenden war bereits die AS Monaco in den Playoffs zur UEFA Champions League 2021 / 22: Nachdem sie im Hinspiel nur ein Gegentor von Donezk fing, schoss sie im Rückspiel selbst zwei Tore, nach 180 Minuten stand es also 2:2 - doch die Monegassen hatten in ihrem Auswärtsspiel ein Tor mehr geschossen. Einige Beobachter werden sich gefragt haben, warum es jetzt plötzlich in die Verlängerung geht. Der Grund: die Abschaffung der Auswärtstorregel. Steht es im Gesamtvergleich aus Hinspiel und Rückspiel unentschieden, geht es in die 30-minütige Verlängerung - auch, wenn ein Team auswärts mehr Tore geschossen hat. Das Spiel in Donezk ging folglich in die Verlängerung, Monaco schied aus, stattdessen steht Donezk nun in der Gruppenphase der UEFA Champions League 2021 / 22. Für das Team von Trainer Nico Kovac ist das natürlich besonders bitter, in der Vorsaison wären sie mit einem 2:2 nach 180 Minuten und einem Auswärtstor mehr schließlich in der CL gewesen. Donezk freute sich freilich - und nicht nur aus ihrer Sicht wurde diese wohl veraltete Regel abgeschafft. Somit ist es ab jetzt außerdem nicht mehr möglich, mit zwei Unentschieden eine Runde weiterzukommen.

"Der Heimvorteil ist heute nicht mehr so wichtig wie früher." Aleksander Ceferin, UEFA-Präsident

Warum wurde die Auswärtstorregel also nach 56 Jahren abgeschafft?

Dazu äußerte sich UEFA-Präsident Aleksander Ceferin höchstpersönlich: "Man kann mit Fug und Recht sagen, dass der Heimvorteil heute nicht mehr so ​​wichtig ist wie früher", sagte er. "Früher" soll es dementsprechend schwieriger gewesen sein, gegen eine Heimmannschaft zu treffen - vielleicht wegen einer speziellen Grashöhe, um das Passspiel zu beeinflussen, weil der Schiedsrichter sich von der Masse unterbewusst beeinflussen ließ oder die Heimfans ihr Team besonders pushten bzw. das des Gegners demotivierten. All diese Aspekte eines "Heimvorteils" sieht nicht nur Ceferin durch die Professionalisierung des Fußballs als deutlich unwichtiger als etwa noch im Jahr 1965. Ceferin ergänzte, dass die alte Regel "Heimmannschaften insbesondere in den Hinspielen vom Offensivspiel abhält." Der Grund? "Weil sie befürchten, ein Gegentor zu kassieren, das ihrem Gegner einen entscheidenden Vorteil verschaffen würde."

Einige Beobachter glauben, dass dieser Eindruck der Irrelevanz der mehr erzielten Auswärtstore bei der UEFA vor allem an einem Ereignis liegt:

Der Corona-Pandemie. Diese sorgte bekanntlich in Europa von März 2020 bis vor allem Juni 2021 für nahezu leere Stadien. Ohne den Einfluss der Zuschauer wurde oft von Spielen unter Trainigsambiente gesprochen. Wer in München vor null Zuschauern traf, konnte das prinzipiell genauso leicht bzw. schwer wie in Mailand oder Madrid. Der Austragungsort ist im Prinzip irrelevant dafür, ob das angereiste Team mehr oder weniger Tore schießt, so die Wahrnehmung. Diese Zeit hat der UEFA wohl diesen besonderen Denkanstoß verliehen. Auch Ceferin betonte, dass ein Tor, das auswärts erzielt wurde, nicht mehr wert sei als eines, das daheim erzielt wurde.

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Quelle: imago images

Champions League, Auswärtstorregel: Die Neuerung zur Saison 2021 / 22 - Was spricht dafür, was dagegen?

Für die Abschaffung der Auswärtstorregel

  • Mehr Gerechtigkeit: Ein Tor ist ein Tor, egal wo er erzielt wird
  • Kein Weiterkommen ohne Sieg: Bisher war es möglich, mit zwei Unentschieden weiterzukommen
  • Mehr Spannung in der Verlängerung: Mit der Regel werden Verlängerungen wohl häufiger
  • Mehr Angriff: Heimteams werden eher seltener "den Bus parken", um kein Auswärtstor des Gegners zu kassieren
  • Keine Ungerechtigkeit: Die Auswärtstorregel gilt bei einer Verlängerung für das Heimteam des Rückspiels 30 Minuten länger

Gegen die Abschaffung der Auswärtstorregel

  • Tradition: Die Regel bestand seit 1965
  • Mehr Spannung nach 180 Minuten: Verlängerungen sind mit der Auswärtstorregel seltener

Champions League, Auswärtstorregel: Die Neuerung zur Saison 2021 / 22 - die spektakulärsten Aufholjagden dank der Auswärtstorregel

Die Auswärtstorregel ist Geschichte, in der K.o.-Phase der Champions League 2021 / 22 und in den kommenden Auflagen werden wir sie nicht mehr sehen.

Zeit, einen Blick auf die spektakulärsten Aufholjagden des Fußballs in Hin- und Rückspielen zu wagen. Diese wird es in dieser Form nicht mehr geben. Denn nun ist die Stufe zwischen Weiterkommen und Ausscheiden immer die Verlängerung (bei Unentschieden im Gesamtstand nach 180 Minuten) und es entscheidet nicht mehr ein mehr geschossener Auswärtstreffer zwischen Weiterkommen und Ausscheiden ohne eine Entscheidung in der Verlängerung - wie bei der historischen "Remontada" in Barcelona gegen PSG:

  • Paris Saint-Germain vs. FC Barcelona in 2016/17 (CL-Achtelfinale): 0:4 (Hinspiel in Paris) und 6:1 (Rückspiel in Barcelona)
  • FC Barcelona vs. AS Roma in 2017/18 (CL-Viertelfinale): 4:1 (Hinspiel in Barcelona) und 0:3 (Rückspiel in Rom)
  • FC Barcelona vs. Liverpool FC in 2018/19 (CL-Viertelfinale): 3:0 (Hinspiel in Barcelona) und 0:4 (Rückspiel in Liverpool)
  • Borussia Mönchengladbach vs. Real Madrid in 1985/86 (UEFA-Pokal): 5:1 (Hinspiel in Gladbach) und 0:4 (Rückspiel in Madrid)
  • Bayer 05 Uerdingen vs. Dynamo Dresden in 1985/86 (Pokalsieger-Wettbewerb): 0:2 (Hinspiel in Dresden) und 7:2 (Rückspiel in Uerdingen)
  • AC Mailand vs. Deportivo La Coruna 2003/04 (CL-Viertelfinale): 4:1 (Hinspiel in Mailand) und 0:4 (Rückspiel in Coruna)

Besonders den Chelsea FC traf es hart, wenn es nach 180 Minuten insgesamt unentschieden stand und die Auswärtstorregel galt. Ein Gewinner ohne Sieger, also ein Team, das weiterkommt, obwohl es nie gewann?

  • Chelsea FC vs. PSG 2015/16 (CL-Achtelfinale): 1:1 (Hinspiel in Paris) und 2:2) (Rückspiel in London)
  • Chelsea FC vs. FC Barcelona 2008/2009 (CL-Halbfinale): 0:0 (Hinspiel in Barcelona) und 1:1 (Rückspiel in London)

Mit diesen Ergebnissen gibt es ab dieser Saison Verlängerung - besonders Anhänger des Chelsea FC werden das gerecht finden.

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DAZN ist ab der Saison 2021 / 22 die Heimat der UEFA Champions League.

In der Gruppenphase laufen hier 90 der 96 Spiele live und exklusiv - ohne Auswärtstorregel.

Um dabei zu sein, brauchst Du ein Monatsabo für 14,99 Euro (12,90 CHF) oder ein Jahresabo für 149,99 Euro (129,00 CHF), mit dem jeweils zwei Monatsbeiträge kostenlos sind.

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