Die Champions League ist der größte und wohl beliebteste Vereinswettbewerb der Welt, und das, obwohl er nur in Europa stattfindet. Jährlich trägt der Kontinentalverband UEFA die Königsklasse aus, ab der Saison 2024/25 wird es hier aber große Veränderungen geben!
Konkret ist die Gruppenphase, die es seit über 20 Jahren in der Champions League gegeben hatte, ab sofort Geschichte. Stattdessen wird eine gemeinsame Tabelle aus allen teilnehmenden Teams gebildet, die am Ende über den Einzug in die K.-o.-Phase entscheidet. Zudem wird das Teilnehmerfeld aufgestockt.
Es sind einschneidende Veränderungen, auf die sich die Fans einstellen müssen. Aber wie sieht die Reform im Detail aus? Das schauen wir uns jetzt an.
Neuer Modus in der Champions League: Die größten Veränderungen im Überblick
- Abschaffung der bisherigen Gruppenphase
- Stattdessen: Einführung einer Gesamttabelle
- Alle Teams bestreiten acht Spiele gegen acht Gegner (Hälfte zu Hause, Hälfte auswärts)
- Top 8 kommen in das Achtelfinale
- Plätze 9 bis 24 spielen K.-o.-Runde um verbleibende acht Achtelfinal-Plätze
- 36 statt 32 Teams
Reform der Champions League: So sieht die Königsklasse ab 2024/25 aus
Seit Ende der 1990er-Jahre begann die Champions League mit einer Gruppenphase. Diese Zeiten sind vorbei. Und auch die Anzahl der Teams hat sich verändert. Statt 32 Teams nehmen nun 36 Klubs an der Vorrunde teil. Damit können mehr Vereine von den großen finanziellen Fleischtöpfen profitieren.
Alle 36 Teams werden künftig in einer einzigen Tabelle gewertet. Doch keine Sorge: Natürlich wird jetzt hier nicht jeder gegen jeden spielen müssen. Das wäre sogar der UEFA zu extrem. Stattdessen spielt jede Mannschaft gegen acht Gegner jeweils einmal. Vier dieser Partien finden zu Hause statt, vier auswärts.
Die Gegner werden wie gewohnt per Auslosung bestimmt. Wie in den Jahren zuvor werden die Teams in vier Lostöpfe eingeteilt, jeder Klub erhält jeweils zwei Gegner aus jedem Topf. Weil die Auslosung im neuen System aber äußerst komplex ist, übernimmt ein Computer per Zufallsverfahren die Ermittlung der Gegner.
Champions League: So werden die Teilnehmer an der K.-o.-Runde ermittelt
Und was bringt das alles? Soll dann der Erste nach den acht Spieltagen in dieser Liga die Champions League gewinnen? Oh nein, wir sind noch lange nicht am Ziel. Die acht Spieltage der Vorrunde finden zwischen Mitte September und Ende Januar statt. Danach wird Bilanz gezogen.
Die Ergebnisse an den einzelnen Spieltagen fließen ganz normal in die Tabelle ein. Der Sieger kriegt drei Punkte, ein Remis bringt einen Zähler und so weiter. Ist der achte Spieltag gespielt, ziehen die besten acht Klubs der Tabelle direkt ins Achtelfinale ein.
Die übrigen acht Achtelfinalisten werden zwischen jenen Teams ausgespielt, die in der Tabelle die Plätze 9 bis 24 belegt haben. Diese nämlich spielen eine neue, vorgeschaltete Playoff-Runde. Die Sieger komplettieren das Achtelfinale.
Für die Verlierer ist die Europapokalsaison beendet - wie übrigens zuvor schon für die schlechtesten acht Teams der Tabelle. Einen Abstieg in die Europa League gibt es nicht mehr.
Ab dem Achtelfinale kommen wir dann zum normalen Turniermodus: Hin- und Rückspiel bis einschließlich zum Halbfinale, keine Auswärtstorregel. Dieser Teil bleibt also so, wie er in den Jahren zuvor ebenfalls funktionierte. Auch am Finale ändert sich nichts. Insgesamt steigt die Zahl der Spiele ab Beginn der Ligaphase auf 189 Partien pro Saison.
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Champions League ab 2024/2025: Wer sind die vier neuen Teams?
Ein Streitpunkt war lange Zeit, wie die vier zusätzlichen Plätze in der Champions League verteilt werden. Letztendlich wurde eine Lösung gefunden. Der erste der vier Plätze geht an jene Liga, die zum relevanten Zeitpunkt der Entscheidung auf Rang fünf der UEFA-Fünfjahreswertung liegt.
Normalerweise stehen dieser Liga nur zwei Fixplätze und ein Startplatz in der Qualifikation zur Verfügung. Ab sofort bekommt die Nummer-fünf-Liga einen dritten festen Startplatz. In der Saison 2024/25 darf sich die Ligue 1 darüber freuen, konkret profitierte Neuling Stade Brest von dieser Regelung.
Zwei weitere Startplätze gehen an jene Ligen, die in der abgelaufenen Europapokalsaison die besten Ergebnisse erzielt haben. Gemessen wird dies durch den Verbands-Koeffizienten, der die Resultate in allen europäischen Wettbewerben berücksichtigt.
Für die Ermittlung der beiden Startplätze in der Saison 2024/25 waren also die Ergebnisse in der Spielzeit 2023/24 relevant. Und da performten die Serie A aus Italien und die deutsche Bundesliga am besten, weshalb beide Ligen einen zusätzlichen Startplatz in der Champions League erhielten.
Der vierte und finale Startplatz geht an keine spezielle Liga. Stattdessen erweiterte die UEFA schlicht die Zahl an Teams, die über den Meisterweg in der Qualifikation in den Hauptwettbewerb einziehen, von vier auf fünf. Damit wird sichergestellt, dass ein nationaler Meister mehr am Wettbewerb teilnehmen kann.