Jürgen Klopp ruft, Dominik Szoboszlai folgt: Fußball-Bundesligist RB Leipzig verliert seinen ungarischen Offensivspieler offenbar an den FC Liverpool. Das berichteten am Freitagabend verschiedene Medien übereinstimmend, darunter die Leipziger Volkszeitung und das Fachmagazin kicker. Klopps Klub habe demnach die Ausstiegsklausel wenige Stunden vor Ablauf der Frist noch genutzt und kann Szoboszlai damit für festgeschriebene 70 Millionen Euro verpflichten. Eine offizielle Bestätigung gab es am Abend zunächst von keiner Seite.
Schon seit Freitagmittag war indes ein Transfer in entgegengesetzter Richtung fix: Das portugiesische Top-Talent Fabio Carvalho wird für ein Jahr aus Liverpool ausgeliehen, das teilten die Sachsen mit. Der 20 Jahre alte Offensivspieler soll beim deutschen Pokalsieger den nächsten Entwicklungsschritt gehen, eine Kaufoption wurde nicht verankert. Eine längere Leihe soll Liverpool ebenfalls abgelehnt haben.
"Mein Anspruch ist es, so viel wie möglich zu spielen. RB Leipzig steht dafür, jungen Spielern genau diese Möglichkeit zu geben, und deshalb ist der Klub perfekt, um mich weiterentwickeln zu können", sagte Carvalho, der von einem "großen Schritt" sprach. Carvalho, portugiesischer U21-Nationalspieler, war 2022 für knapp sechs Millionen Euro vom FC Fulham nach Liverpool gewechselt, bekam unter Teammanager Klopp aber kaum Spielpraxis. Dass Klopp und Liverpools Sportdirektor Jörg Schmadtke gesteigertes Interesse an Szoboszlai (22) haben, wurde schon in den vergangenen Tagen bekannt. Dennoch dauerte die vermeintliche Einigung nun bis kurz vor Ablauf der Klausel. Der Ungar war 2021 von RB Salzburg nach Leipzig gewechselt, mit den Sachsen hätte er erneut in der Champions League antreten können. In Liverpool wartet zunächst nur die Europa League.