Christoph Kramer hat ein "Problem" - und das kommt vor dem rheinischen Derby am Sonntag ( ab 15.30 Uhr live auf DAZN ) besonders zum Vorschein. "Ich finde eigentlich, dass Köln insgesamt ein cooler Verein ist", sagt der Profi von Borussia Mönchengladbach dem Kölner Stadtanzeiger . Eigentlich. Denn bei seinen Stationen in Leverkusen, Düsseldorf und Gladbach "wurde mir eingeimpft, dass Köln eben kein cooler Verein ist".
Die Rivalität im Rheinland ist groß, "aber ja in erster Linie ein Fan-Ding und ja auch was Schönes", sagt Kramer (32): "In einer Umfrage würden die meisten Fans wahrscheinlich dafür stimmen, dass der Gegner eben nicht absteigt, damit es dieses Derby gibt."
Kramer bezeichnet sich selbst als "krasses Kind des Westens". Geboren in Solingen, Abitur, Zivildienst im Bergischen, die Fußballjugend bei Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf. Die ersten Schritte im Profibereich ging der Mittelfeldspieler beim VfL Bochum, in Gladbach spielt er mit einer kurzen Unterbrechung seit zehn Jahren. "Ich kann mir vorstellen, noch ganz lange zu kicken", sagt der Ex-Nationalspieler.
Maleranzüge und Geisterspiele
Mit sechs Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen sieht Kramers persönliche Derbybilanz gegen den FC positiv aus. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm dabei zwei Duelle: "Als damals die Vermummten in Maleranzügen auf den Platz kamen, habe ich mich schon gefragt: 'Was ist denn hier los?'" Auch das Geisterspiel vor drei Jahren wirkt nach. "Damals wusste noch niemand etwas mit Corona anzufangen, das war gespenstisch", sagt Kramer.
Für seine Gladbacher geht es darum, den Fans in einer durchwachsenen Saison immerhin den zweiten Derbysieg (Hinspiel: 5:2 in Gladbach) zu schenken. Für den FC steht da schon deutlich mehr auf dem Spiel: Fünf Spiele sind die Kölner ohne Sieg, vier davon haben sie verloren, 1:13 lautet die Torbilanz aus dieser Phase. Der Abstand zur Abstiegszone betrug vor dem 26. Spieltag sechs Punkte.