Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat auf seine Ergebniskrise reagiert und Trainer Bruno Labbadia freigestellt. Nachfolger des glücklosen 57-Jährigen wird Sebastian Hoeneß, der im Mai 2022 bei der TSG Hoffenheim entlassen worden war. Dies teilte der VfB am Montag mit. Am Samstag hatte Stuttgart 0:3 bei Union Berlin verloren und ist Tabellenletzter.
Dennoch geht Hoeneß die schwierige Aufgabe mit Elan an. "Ich freue mich riesig auf die Herausforderung beim VfB", sagte der 40-Jährige, der einen "ligaunabhängigen" Vertrag bis 30. Juni 2025 erhält und bereits am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky) beim Duell im Viertelfinale des DFB-Pokals beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg auf der Stuttgarter Trainerbank sitzen wird: "Zum VfB habe ich eine große emotionale Verbindung."
Es gebe nun drei Aufgaben, die er angehen wolle, sagte Hoeneß. Nach dem Pokalspiel in Nürnberg stünden der Klassenerhalt und anschließend eine Analyse "um die notwendigen Schritte einzuleiten für eine erfolgreiche Zukunft des VfB Stuttgart" im Fokus.
Vierter Trainer beim VfB
Hoeneß ist nach Labbadia, Pellegrino Matarazzo und Interims-Coach Michael Wimmer bereits der vierte Trainer der Schwaben in dieser Saison. Labbadia hatte den Posten im vergangenen Dezember übernommen, unter ihm gab es in bislang elf Ligaspielen nur einen Sieg. Der VfB liegt aktuell zwei Punkte hinter dem Relegationsplatz.
"Wir haben Bruno im vergangenen Dezember verpflichtet, weil wir fest davon überzeugt waren, mit ihm eine Trendwende einleiten zu können. Bruno hat vom ersten Tag mit großem Einsatz und großer Leidenschaft mit der Mannschaft gearbeitet, leider hat sich dies aber nicht in Form von Punkten ausgezahlt", sagte VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle. Man sei zu "der Erkenntnis gelangt, dass wir einen neuen Impuls brauchen."
Für Stuttgarts Sportdirektor Fabian Wohlgemuth geht es mit dem Schritt "um die unmittelbare Wirkung, aber auch um das, was wir über die Saison hinaus beim VfB vorantreiben wollen". Hoeneß habe "unter Beweis gestellt, dass er Mannschaften führen und gleichzeitig auch die Entwicklung einzelner Spieler sehr positiv beeinflussen kann." Nach der Niederlage in Berlin hatten die Verantwortlichen des VfB lange zusammengesessen und über die Personalie debattiert. Labbadia leitete am Sonntag noch das Training in Stuttgart.