Die Enttäuschung bei den deutschen U21-Fußballern und den Verantwortlichen beim DFB ist nach dem vorzeitigen EM-Aus groß. "Wenn du einen gewissen Anspruch hast als Fußballnation, dann musst du anders auftreten", sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften, nach dem schwachen Auftritt der DFB-Auswahl beim 0:2 gegen England.
Andere Länder seien enteilt. "Spieltempo und eins gegen eins: Das sind genau die Themen, die wir schon seit längerem predigen und anprangern. Da sind uns einfach andere Nationen voraus", sagte der 47-Jährige. "Da liegt noch viel Arbeit vor uns, um den Anschluss an die Weltspitze nicht zu verpassen."
Die DFB-Auswahl war zuvor mit nur einem Punkt und zum Teil erschreckenden Leistungen als Gruppenletzter ausgeschieden. Und das als Titelverteidiger. "Der Super-GAU ist tatsächlich eingetreten", sagte Chatzialexiou.
Unterlegen gegen eine B-Elf
Dabei hätte ein Sieg gereicht. "Wir hätten die Möglichkeit gehabt weiterzukommen und uns für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Das ist natürlich bitter", sagte der DFB-Funktionär: "Dieses Turnier stand nicht wirklich unter einem guten Stern. Das hat in der Vorbereitung schon angefangen und hat sich über das Turnier hinweg gezogen."
Man sei gegen den Titelfavoriten England, der mit einer B-Elf spielte, "in allen Belangen unterlegen" gewesen, es war ein "Katz- und Maus-Spiel", betonte Chatzialexiou: "Wir haben uns ergeben. Das ist traurig, aber auch hochverdient, dass wir hier als Tabellenletzter ausscheiden."
Eine Trainerdiskussion werde es aber "nicht geben", sagte der gebürtige Frankfurter. Antonio Di Salvo habe bei seiner EM-Premiere als Nachfolger von Erfolgscoach Stefan Kuntz eben auch "ein schweres Erbe gehabt."