Am Montagabend wird der Ballon d'Or 2024 und damit eine der prestigeträchtigsten Auszeichnungen im Weltfußball vergeben.
Seit 1956 wird der Preis jährlich von der französischen Fachzeitschrift France Football an den besten Spieler der Welt verliehen. Während die Liste der Preisträger oft von südamerikanischen und europäischen Stars dominiert wurde und wird, haben auch einige deutsche Spieler es geschafft, sich in die Riege der Ballon d'Or-Gewinner einzureihen.
Doch auch deutsche Stars konnten die Trophäe bereits in ihren Händen halten. Hier findet Ihr alle Informationen zu den deutschen Gewinnern des Ballon d'Ors - wer ihn gewonnen hat und wann zuletzt.
Müller, Sammer und Co.: Die deutschen Ballon d'Or-Gewinner
Deutschland ist bekannt für seine fußballerischen Leistungen und seine Erfolge auf internationaler Ebene.
Dies spiegelt sich auch in der Liste der Ballon d'Or-Gewinner wider, denn auf der Liste der Titelträger finden sich natürlich auch deutsche Stars. Insgesamt fünfmal gewann ein Spieler aus Deutschland die begehrte Trophäe.
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Gerd Müller (1970)
Der erste deutsche Spieler, der den Ballon d'Or gewann, war der Stürmer Gerd Müller im Jahr 1970. Müller war eine Tor-Maschine und für seinen Torinstinkt und seine Abschlussstärke bekannt. In jenem Jahr führte er die deutsche Nationalmannschaft zu einem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft und erzielte zeh Tore im Turnier – eine Leistung, die dem "Bomber der Nation" den Ballon d'Or sicherte. Müller war auch in der Bundesliga herausragend und erzielte für Bayern München Tore wie am Fließband. -
Franz Beckenbauer (1972 und 1976)
Franz Beckenbauer, auch bekannt als "Der Kaiser", revolutionierte die Rolle des Liberos und gewann den Ballon d'Or zweimal: 1972 und 1976. Als Abwehrchef und Spielgestalter führte er die deutsche Nationalmannschaft und den FC Bayern München zu zahlreichen Titeln, darunter Europameisterschaften und Champions-League-Siege. Beckenbauers Einfluss auf den modernen Fußball und seine Führungspersönlichkeit machten ihn zu einem Symbol des deutschen Fußballs und zum ersten deutschen Spieler, der den Ballon d'Or mehr als einmal gewann. -
Karl-Heinz Rummenigge (1980 und 1981)
In den frühen 1980er-Jahren dominierte Karl-Heinz Rummenigge die europäische Fußballszene und gewann den Ballon d'Or 1980 und 1981. Rummenigge, ein technisch versierter und schneller Stürmer, war für seinen dynamischen Spielstil bekannt und führte Bayern München sowie die deutsche Nationalmannschaft zu bedeutenden Erfolgen. Er war einer der wenigen Spieler, die den Ballon d'Or in aufeinanderfolgenden Jahren gewinnen konnten, was seinen Stellenwert im europäischen Fußball unterstrich. -
Lothar Matthäus (1990)
Lothar Matthäus, einer der vielseitigsten Mittelfeldspieler der Fußballgeschichte, erhielt den Ballon d'Or im Jahr 1990. Matthäus hatte eine Schlüsselrolle im Team, das bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien triumphierte. Sein Einfluss und seine Führungsqualitäten, kombiniert mit seiner körperlichen Präsenz und Technik, machten ihn zu einem der besten Spieler seiner Generation. Er war der erste Ballon d'Or-Gewinner, seitdem der Preis für Spieler außerhalb Europas geöffnet wurde. -
Matthias Sammer (1996)
Der letzte deutsche Spieler, der den Ballon d'Or gewinnen konnte, war Matthias Sammer im Jahr 1996. Als zentraler Verteidiger und Libero führte Sammer die deutsche Nationalmannschaft zum EM-Sieg 1996. Seine Defensivarbeit, gepaart mit offensivem Geschick und Führungskompetenz, machte ihn zum besten Spieler Europas. Mit seinem Sieg 1996 setzte Sammer ein Ausrufezeichen für deutsche Abwehrspieler.
Jahr | Gewinner |
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1970 | Gerd Müller |
1972 | Franz Beckenbauer |
1976 | Franz Beckenbauer |
1980 | Karl-Heinz Rummenigge |
1981 | Karl-Heinz Rummenigge |
1990 | Lothar Matthäus |
1996 | Matthias Sammer |
Wann hat zuletzt ein deutscher Spieler den Ballon d'Or gewonnen?
Der letzte deutsche Spieler, der mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet wurde, war Matthias Sammer im Jahr 1996.
Seitdem haben zahlreiche deutsche Spieler herausragende Leistungen erbracht, doch keiner konnte sich erneut den Goldenen Ball sichern.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits dominieren heutzutage Offensivspieler und Spielmacher das Rennen um den Ballon d'Or. Verteidiger oder defensive Mittelfeldspieler, zu denen viele herausragende deutsche Spieler gehören, haben es traditionell schwerer, den Ballon d'Or zu gewinnen, da Tore und offensive Glanzmomente oft im Mittelpunkt stehen.
Ein weiterer Aspekt ist die wachsende internationale Konkurrenz. Seit der Öffnung des Preises für Spieler weltweit, insbesondere aus Südamerika und Afrika, wurde das Teilnehmerfeld breiter, und insbesondere Lionel Messi und Cristiano Ronaldo prägten das vergangene Jahrzehnt, was die Chancen anderer Spieler weiter reduzierte.
Auch deutsche Spieler wie Manuel Neuer und Thomas Müller gehörten zwar regelmäßig zu den Top-10-Kandidaten, konnten jedoch nie die letzten Stimmen für den Sieg sammeln.
Ein Hoffnungsschimmer kam für Deutschland 2014, als die deutsche Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft in Brasilien gewann und Spieler wie Manuel Neuer, Thomas Müller und Toni Kroos als Schlüsselakteure auftraten. Neuer, der als Torwart außergewöhnliche Leistungen zeigte, kam 2014 auf den dritten Platz beim Ballon d'Or – eine bemerkenswerte Leistung für einen Torhüter. Doch die Auszeichnung ging letztlich erneut an Cristiano Ronaldo.
Obwohl seit Sammer kein deutscher Spieler mehr den Ballon d'Or gewann, bleibt Deutschland weiterhin ein Produzent von Weltklassespielern.
In den kommenden Jahren könnten junge Talente wie Jamal Musiala oder Florian Wirtz in den Fokus rücken und Deutschland möglicherweise einen weiteren Ballon d'Or-Gewinner bescheren. Bis dahin bleibt die Erinnerung an Sammer und die deutschen Fußball-Legenden, die einst als beste Spieler der Welt gefeiert wurden.