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Bayerns Aus: Tuchel trauert Chancen nach, Kahn fordert Fokus auf die Meisterschaft und Hainer kündigt Stürmer an

SID
Bayerns Aus: Tuchel trauert Chancen nach, Kahn fordert Fokus auf die Meisterschaft und Hainer kündigt Stürmer anChris Brunskill/Fantasista/Getty Images

Vom Publikum gab es aufmunternde Sprechchöre und anerkennenden Applaus, Trainer Thomas Tuchel war erneut voll des Lobes für seine Mannschaft - ausgeschieden ist der FC Bayern im Viertelfinale der Champions League trotzdem. Nicht zuletzt, weil die Münchner wieder einmal ihre Chancen nicht nutzten. "Wir hatten sie am Haken, wir hatten genügend Gelegenheiten" sagte Tuchel nach dem 1:1 (0:0) im Rückspiel gegen Manchester City. "Aber wenn du die schlagen willst, musst du auch mal Spielglück haben - und du musst die hundertprozentigen Chancen machen auf einem solchen Niveau."

Nach dem 0:3 im Hinspiel gelang Joshua Kimmich in München nach dem Tor von Erling Haaland (57.) der einzige Treffer durch einen Handelfmeter (83.). "Es ist realistisch gewesen, dass wir drei Tore schießen, wenn man die Chancen sieht", sagte der Kapitän, "aber dann muss man die Tore auch machen."

Tuchel, der in der 86. Minute wegen wiederholten Reklamierens vom schwachen französischen Schiedsrichter Clement Turpin auf die Tribüne geschickt wurde, wollte "keinen Klassenunterschied" zu City erkannt haben, "auch wenn es vom Ergebnis her" so aussehe.

Angriff auf die Meisterschaft

Auch Klubchef Oliver Kahn trauerte den vergebenen Gelegenheiten hinterher. "Wir erarbeiten uns die Chancen, aber machen sie nicht rein. Da fehlt dann auch das Quäntchen Glück, wenn du 1:0 in Führung gehst, dann steigt das Selbstvertrauen, steigt die Überzeugung, dann wird das hier eine ganz enge Kiste", sagte er.

Unzufrieden waren die Münchner nach ihrem vorzeitigen Scheitern aber nicht nur mit der Chancenverwertung: "Zwei Dinge konnten das Niveau nicht halten: Die Platzverhältnisse und leider der Schiedsrichter. Der war Note sechs", sagte Tuchel. Präsident Herbert Hainer nannte Turpin den "mit Abstand schlechtesten Mann" auf dem Platz und dessen Leistung "absolut unbefriedigend".

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Kahn hat umgehend nach dem Ausscheiden vollen Einsatz in der Bundesliga und für den Gewinn des elften Meistertitels in Serie gefordert. "Jetzt gilt vor allem die Konzentration dem, was wir noch erreichen können - und das ist die Meisterschaft, darauf liegt der Fokus." Tuchel betonte, dass der FC Bayern die Meisterschaft bei nur zwei Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund "alles andere als in der Tasche" habe. Schon das kommende Bundesligaspiel am Samstag bei seinem ehemaligen Verein FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky) werde "auf jeden Fall eine Charakterprobe, ein Charaktertest".

Bayern auf der Suche nach einem Neuner

Im Sommer wird dann am Kader gearbeitet. Präsident Hainer hat die Verpflichtung eines Stoßstürmers angekündigt. "Uns fehlt der Torjäger, der die Dinger rein macht. Das ist das, was wir sicherlich brauchen in Zukunft", sagte der 68-Jährige. "Wenn Sie mir den nennen könnten, der sofort einschlägt, würden wir den sofort kaufen", führte er weiter aus: "Aber gehen Sie davon aus, dass wir die Mannschaft so verstärken, dass wir wieder um den Champions-League-Titel mitsprechen können. Unser Ziel ist es ganz klar, in Europa ganz vorne mitzuspielen."

Aber wäre ein Harry Kane von Tottenham Hotspur oder ein ähnliches Kaliber überhaupt leistbar? "Finanziell ist der FC Bayern sehr, sehr gut aufgestellt", sagte Hainer: "Wir haben eine hohe Eigenkapitalquote, wir haben auch noch ein bisschen Geld auf dem Festgeldkonto." Es gehe allerdings nicht darum, "irgendeinen zu kaufen", der Bedarf müsse "genau analysiert" werden.

Hainer bekräftigte überdies, dass der Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel dringend erforderlich gewesen sei. Man würde "definitiv" wieder so handeln, auch wenn Tuchel mit zwei Siegen in seinen ersten sechs Spielen die schwächste Bilanz eines Bayern-Trainers seit Sören Lerby 1991 aufweist. "Tuchel kann nicht Hand auflegen und dann ist alles besser", sagte Hainer.