Der italienische Fußball-Meister SSC Neapel geht ohne seinen Erfolgstrainer Luciano Spalletti in die neue Saison. "Ich brauche eine Pause, weil ich ziemlich müde bin", begründete der 64-Jährige seine Entscheidung. Bei einer Veranstaltung im Camp der italienischen Nationalmannschaft in Coverciano schloss Spalletti eine Rückkehr in den Fußball innerhalb der nächsten zwölf Monate aus: "Ich weiß nicht, ob man es Sabbatical nennen kann, aber es wird ein Jahr ohne Arbeit sein. Ich werde weder Napoli noch eine andere Mannschaft trainieren."
Zuvor hatte Klubeigentümer Aurelio De Laurentiis die seit mehreren Tagen kursierenden Spekulationen um den Rückzug seines Meistertrainers bestätigt. "Spalletti", berichtete Napolis Boss von einer Unterredung mit dem Trainer, "hat mir gesagt: Ich habe mein Bestes gegeben, eine Phase meines Lebens ist zu Ende gegangen. Ich habe zwar noch ein Jahr Vertrag in Neapel, aber ich will mir ein Jahr Auszeit nehmen."
Dem Wunsch entsprach De Laurentiis aufgrund von Spallettis Verdiensten. "Er hat viel geleistet, und ich danke ihm dafür", erklärte der 74-Jährige.
Kamada soll aus Frankfurt kommen
Spallettis Nachfolge ist noch offen. Medien brachten Luis Enrique, früher Trainer des FC Barcelona und der spanischen Nationalmannschaft, ins Gespräch. Zudem wurden Vincenzo Italiano vom Ligarivalen und Conference-League-Finalist AC Florenz sowie Rafael Benitez, Ex-Coach des FC Liverpool, als Kandidaten genannt.
De Laurentiis stellte im Zuge der Bekanntgabe von Spallettis Abschied außerdem die Verpflichtung von Daichi Kamada von DFB-Pokalfinalist Eintracht Frankfurt in Aussicht. Details zu den bisherigen Verhandlungen mit dem japanischen Offensivspieler nannte Neapels Vereinschef nicht. Kamadas Vertrag bei den Hessen, gegen die Neapel sich im Achtelfinale der Champions League durchgesetzt hatte, läuft zum 30. Juni aus.
Neapel hatte in der Serie A nach 33 Jahren wieder den Scudetto erobert. Die Süditaliener feierten damit die dritte Meisterschaft der Vereinsgeschichte und ihren ersten Titel nach der Ära des legendären Argentiniers Diego Maradona.