Emre Can nutzte die Pressekonferenz, um etwas loszuwerden.
Normalerweise sind die PKs vor einem Champions-League-Spiel eher übersichtlich spannend, doch vor dem Auftaktspiel von Borussia Dortmund beim FC Brügge adressierte Can seine Kritiker. Und sparte selbst nicht mit Kritik.
"Ich denke, dass ich manchmal ungerecht behandelt werde", sagte Can. Zuvor war er nach seinem Torjubel zuletzt gegen den 1. FC Heidenheim gefragt worden.
Schweigegeste sorgt für Wirbel
Da hatte der Mittelfeldspieler den Zeigefinger zu einer Schweigegeste an die Lippen gelegt. Eine Message, die eindeutig ist. Er war eingewechselt worden, erzielte aber in der Nachspielzeit ein Tor per Elfmeter – und ließ die Geste folgen. Die sorgte für ordentlich Wirbel.
"Ich habe eine gute EM gespielt, bin dann zurückgekommen, wir haben im Pokal gewonnen, auch die anderen Spiele waren okay", sagte er: "Das ist mir zu einfach, wenn man einen Spieler herauspickt und sagt: Der zeigt keine Leistung."
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Er wisse, dass er der Kapitän sei, er wisse, dass er seinen Kopf hinhalten müsse, so Can: "Aber es muss auch gerecht sein", betonte Can. "Das sind Fakten, die ich spreche. Das ist die Wahrheit."
Der Konkurrenzkampf im stark besetzten defensiven BVB-Mittelfeld ist nicht ohne, Can nimmt ihn aber an. "Wir haben auf meiner Position sehr, sehr starke Jungs, da war es klar, dass wir auch mal rotieren werden. Das war für mich kein Problem", sagte er. "Die Mannschaft steht über allem, wir wollen an unsere Grenzen gehen. Da ist es gut, wenn jemand gut spielt - den will man verdrängen. Das pusht einfach. Wenn ich wieder spielen sollte, egal wann, will ich eine gute Leistung zeigen."
Von Trainer Nuri Sahin gab es Lob für Can nach dessen Auftritt: "Emre ist, wie er ist. Ich bin auch froh, dass er so ist. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen. Wenn Emre das so fühlt, ist das sein Recht. Sie haben gerade einen sehr ehrlichen Menschen erlebt. (...) Ich weiß, dass er jedes Spiel spielen will. Was wir unter uns besprechen, bleibt unter uns..."