Mit der Borussia läuft es in bisher ganz gut, Platz zwei in der Liga und ein vernünftiger Start in die Pokalwettbewerbe lassen die Saison gut an.
Für Gregor Kobel endet in diesen Tagen aber erst und endlich eine längere Leidenszeit, der Keeper musste in den letzten Wochen wegen einer Verletzung passen und steht nun vor seinem Comeback. Das Spiel in Köln am Wochenende kommt noch zu früh für den Schweizer, mit dem Start in die englischen Wochen will Kobel aber wieder mitmischen.
Davor nahm sich der 24-Jährige Zeit für ein ausführliches Interview mit DAZN und verriet dort unter anderem, warum für ihn der Weg zum Profi-Fußballer schon früh gezeichnet war.
Kobel: "Man kann keine Karriere am Reißbrett entwickeln"
"Man kann keine Karriere am Reißbrett entwickeln. Aber ich war schon sehr früh in einem professionellen Umfeld zu Hause. Ich war bei Grasshopper Club Zürich - einem Traditionsverein in der Schweiz - als ich acht, neun Jahren alt war. Mein Vater war Eishockey-Profi. Das heißt, ich bin schon sehr früh mit Profisportler in Kontakt gekommen", erinnert sich Kobel an seine Anfänge im Fußball.
Im Teenageralter ging es dann schon von Zürich aus nach Hoffenheim ins Internat, später über die Stationen FC Augsburg und VfB Stuttgart zu Borussia Dortmund. Besonders die Stationen in Augsburg und beim VfB - im Abstiegs- und Aufstiegskampf - haben Kobel offenbar besonders geprägt und auf das vorbereitet, was bei einem deutlich größeren Klub nun permanent gefordert ist.
"Die Drucksituation ist anders als hier - aber auch sehr ähnlich. Für mich war schon früh wichtig, dass ich diese Drucksituation kenne, weil man an denen wächst. Das ist wichtig, das braucht man, um weiterzukommen. Und von daher wollte ich das auch schon früh machen. Danach beim VfB genauso. Da mussten wir dann aufsteigen, mussten jedes Spiel gewinnen. Und jetzt bei Dortmund ist es genauso."
"Wir möchten Meister werden"
Dass der größte Kontrahent FC Bayern in der Liga zuletzt mit nur drei Punkten aus vier Spielen gehörig geschwächelt hat, will Kobel im Kampf um den Titel gar nicht als besondere Motivation gelten lassen. Angriffslustig gibt es sich aber dennoch.
"Ich bin nicht so ein Fan davon, zu viel auf andere zu gucken. Wir möchten uns auf unsere Spiele konzentrieren. Wir möchten unsere Spiele gewinnen - auch weil Bayern Punkte liegen lässt. Das ist dann natürlich nicht schlecht für uns, klar. Trotzdem möchten wir nicht darauf hoffen, dass andere Punkte verlieren, sondern wir wollen uns auf uns konzentrieren und unsere Spiele gewinnen. Wir sind Borussia Dortmund! Wir möchten die meisten Punkte holen und wir möchten Meister werden. Und ob die Bayern jetzt schwächeln oder nicht, das verändert nicht unsere Einstellung."
Im kommenden Wochenende kommt es zum ersten von zwei Showdowns gegen die Münchener, dann im Signal Iduna Park. Dazwischen liegt aber auch noch das nicht minder wichtige Spiel gegen den FC Sevilla in der Königsklasse - ein Gegner, vor dem Kobel durchaus Respekt hat.
"Spanische Mannschaften sind sehr sehr toughe Mannschaften, die sehr hart spielen und sehr gute Fußballer haben. Deshalb erwartet uns auf jeden Fall ein hartes Spiel. Es wird ein Kampf werden und ich kann mir auch vorstellen, dass die sicher auch das eine oder andere mal den Ball halten und wir gut in den Positionen stehen und verteidigen müssen. Das heißt, wir benötigen eine sehr disziplinierte und sehr wache Vorstellung."