Zweiter Anlauf für Marko Arnautovic: 13 Jahre nach seiner persönlich unglücklichen Zeit bei Inter Mailand kehrt der österreichische Nationalstürmer zu den Nerazzurri zurück und hat etwas gutzumachen. In der Saison 2009/10 stand Arnautovic schon einmal bei Inter unter Vertrag. Paradoxerweise war es das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte, Inter gewann mit Trainer Jose Mourinho den Scudetto, die Coppa Italia und durch einen 2:0-Sieg im Finale gegen den FC Bayern sogar die UEFA Champions League.
Arnautovics Anteil an dieser historischen Saison war aber nichtig. Der Stürmer kam nur in drei Serie-A-Spielen zum Einsatz und fristete darüber hinaus die meiste Zeit ein Reservistendasein. Als damals 20-Jähriger, frisch von Twente Enschede ausgeliehen, gab es kein Vorbeikommen an den Inter-Helden Samuel Eto'o, Goran Pandev oder Diego Milito. Auch der 18 Jahre junge Mario Balotelli gehörte damals einer außergewöhnlichen Inter-Mannschaft an und stand in der Rangordnung deutlich vor Arnautovic.
Inter baut auf Arnautovic, Martinez und Thuram
Heute ist Arnautovic 34 Jahre alt, hat 108 Länderspiele auf dem Buckel, nahm an zwei EM-Endrunden teil, spielte in England, Deutschland, China und Italien. Und kehrt nun in den schwarz-blauen Teil der Modestadt zurück. Dafür verlässt er den FC Bologna, für den er zwei Jahre auflief und der ihn 2021 aus der chinesischen Versenkung zurück in den europäischen Fußball holte. In zwei Jahren lief Arnautovic 54 Mal auf und erzielte 24 Tore. Jetzt wird er zunächst für ein Jahr ausgeliehen, danach besitzt Inter eine Kaufoption.
"Für mich ist es eine große Ehre, wieder für Inter zu spielen. Als ich vor 13 Jahren hier war, war ich eher ein Fan als ein Spieler, aber jetzt bin ich hier, um der Mannschaft zu helfen und zu gewinnen", sagt Arnautovic in der offiziellen Mitteilung seines neuen alten Vereins und zeigt sich demütig. Er sei ein "Hitzkopf" gewesen mit 20 Jahren, "jetzt ist alles anders, ich habe eine Familie und bin ruhiger geworden."
Inter konnte zuletzt mit der Meisterschaft 2021, den zwei Pokalsiegen 2022 und 2023 sowie dem Einzug ins Champions-League-Finale 2023 die alte Sieger- und Titelmentalität zurückerlangen, die nach der Triplesaison abhandengekommen ist und zwischenzeitlich von der jahrelangen Dominanz von Juventus Turin geschluckt wurde. Nun will auch Arnautovic mit den Nerazzurri "eine Trophäe gewinnen". Dafür muss er die Abgänge von Edin Dzeko und Romelu Lukaku kompensieren. Unterstützung bekommt er im Sturm dabei von Leistungsträger Lautaro Martinez und Gladbach-Neuzugang Marcus Thuram.