Das Madrider Sportblatt AS brachte die Misere auf den Punkt. "Xavi schreibt Geschichte", hieß es dort, allerdings "gegen seinen Willen". Drei Heimniederlagen im altehrwürdigen Camp Nou in einer Saison in Folge wie jetzt unter Trainer Xavi, das hatte es noch nie gegeben. Das 0:1 (0:1) gegen Außenseiter Rayo Vallecano war nicht weniger als ein "Desaster", wie das katalanische Blatt Sport titelte.
"Wir sind auf dem Boden der Tatsachen gelandet", sagte Xavi zerknirscht, "ich bin wütend und enttäuscht, weil wir eine goldene Gelegenheit hatten." Die legte Barca mit seiner Pleite nun ausgerechnet Erzrivale Real Madrid auf: Den Königlichen reicht gegen Espanyol Barcelona am Samstag (ab 16.15 Uhr live auf DAZN) ein Punkt, um seine 35. Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen.
Barca im Kampf um die Champions League
Und Barca? "Wir haben die Lage verkompliziert", sagte Xavi, und "noch fünf Endspiele" im Kampf um die Champions League. Der Vorsprung des Tabellenzweiten auf Pokalsieger Betis Sevilla auf Rang fünf beträgt vermeintlich beruhigende sechs Punkte. Doch in dieser (Heim-)Form scheint nichts selbstverständlich - zumal drei der fünf "Finals" im Camp Nou stattfinden.
"Wir müssen uns motivieren und vieles verbessern", sagte Xavi. Die zwischenzeitliche Euphorie um die Klublegende scheint verflogen. Seine Bilanz nach 32 Spielen ist sogar schlechter als jene von Vorgänger Ronald Koeman, der mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt wurde: 17 Siegen (Koeman 21) stehen sieben Niederlagen (Koeman sechs) gegenüber.
"Wenn du gewinnst, ist alles wunderbar", sagte Xavi, "aber es sind diese Momente, in denen sich Persönlichkeit zeigt."